Weiterbildungsprogramm Provenienzforschung der FU Berlin
Provenienzforschung gehört zum Methodenkanon der Kunst- und Kulturwissenschaften: Sie widmet sich der Erforschung der Herkunft und Geschichte von Objekten unterschiedlichster Gattungen – von Gemälden bis zu Gebrauchsgegenständen des Alltags. Wer sich für die Geschichte privater und öffentlicher Sammlungen, von Museen und Galerien interessiert, kommt um sie nicht herum.
In vier Modulen werden theoretische und praktische Kenntnisse der Ziele und Methoden der Provenienzforschung vermittelt. Die behandelten Themen stehen in praxisnahem Bezug zu den Sammlungen und Institutionen selbst: Institut für Zeitgeschichte, Pinakotheken, NEUMEISTER Münchener Kunstaktionshaus, Münchner Stadtmuseum, Museum Fünf Kontinente und Jüdisches Museum München, Staatsarchiv und Museum im Kulturspeicher Würzburg.
Das Weiterbildungsprogramm PROVENIENZFORSCHUNG richtet sich u. a. an Mitarbeiter/innen aus öffentlichen Sammlungen aller Museumssparten, freiberufliche Provenienzforscher/innen, Beschäftigte von Museumsverbänden und Kunsthändler/innen.
FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG
Diese Weiterbildung wird ermöglicht durch die finanzielle Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (Stiftung bürgerlichen Rechts).
Die Veranstaltung findet statt IN KOOPERATION MIT DER LANDESSTELLE FÜR DIE NICHTSTAATLICHEN MUSEEN IN BAYERN.
TAG 1: KUNSTHANDEL IM NATIONALSOZIALISMUS UND HEUTE
Dr. Andrea Bambi: Von Breughel über Spitzweg bis Klee. Provenienz Rechercheansätze zu spezifischen Werkkomplexen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
Dr. Meike Hopp: Der Münchner Kunsthandel: Hugo Helbing und Adolf Weinmüller / mit Praxisübung zu annotierten Auktionskatalogen als Quelle
Katrin Stoll: Die Rolle des Kunsthandels und die Aufarbeitung der eigenen Firmengeschichte
PD Dr. Christian Fuhrmeister, Bruce Livie, Katrin Stoll: Wie geht der heutige Kunsthandel mit Provenienzfragen um? Diskussion mit den Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern
TAG 2: DER ZUGRIFF DES NS-STAATS AUF JÜDISCHEN KUNSTBESITZ
Dr. Jan Schleusener: Der konzertierte Kunstraub. Die Beschlagnahme der Münchner Kunstsammlungen im November 1938
Bernhard Purin M. A.: Jüdische Sammlungen in jüdischen Museen – Müssen jüdische Museen Provenienzforschung betreiben? / Anschl. Führung durch das Jüdische Museum
Christine Bach M. A.: Judaica in kulturhistorischen Museumssammlungen und deren Herkunft. Ein Bericht aus der Forschungspraxis in nichtstaatlichen Museen
www.fu-berlin.de/sites/weiterbildung/weiterbildungsprogramm/pvf/pvf-module/pvf$pvm002-jp17.html