Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat 2019 gemeinsam mit fünf Partnern einen Leitfaden zur Provenienzforschung für Kulturgut veröffentlicht, das während der nationalsozialistischen Herrschaft verfolgungsbedingt entzogen wurde. Dieser liegt nun auch in englischer Übersetzung vor.
Der erste Leitfaden Provenienzforschung zur Identifizierung von NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut ist als praxisorientierter Werkzeugkasten für Mitarbeiter:innen von Museen, Bibliotheken und Archiven, für den Kunst- und Antiquariatshandel und auch für private Sammlungen konzipiert und konzentriert sich auf die Recherche in Deutschland. Wer Zweifel an der Provenienz von Kulturgütern in eigenen Beständen hat – egal, ob Gemälde, Skulptur, Buch, Münze, Porzellan, Grafik oder Silberbesteck – findet im Leitfaden das nötige Instrumentarium: praktische Hinweise, Fallbeispiele sowie alle wichtigen Adressen, Quellen und Internetzugänge.
Die Publikation ist in sechs Kapitel untergliedert: Die Spanne der Themen reicht vom historischen Kontext über Herangehensweisen, Planung und Methodik von Provenienzforschung bis zur Ermittlung von Anspruchsberechtigten. Der Leitfaden vermittelt politische, rechtliche und ethische Grundlagen, gibt aber auch Informationen zu Institutionen und Vernetzung innerhalb der Provenienzforschung.
Der Leitfaden ist ein Gemeinschaftswerk, das – neben dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste – fünf weitere Partner erarbeitet haben:
· Arbeitskreis Provenienzforschung e. V.,
· Arbeitskreis Provenienzforschung und Restitution – Bibliotheken,
· Deutscher Bibliotheksverband e. V.,
· Deutscher Museumsbund e. V.,
· ICOM Deutschland e. V.
Die Autor:innen des Bandes haben an der wissenschaftlichen, methodischen und praktischen Entwicklung des Feldes in den letzten Jahren entscheidenden Anteil gehabt.
Der Leitfaden kann auf der Seite www.kulturgutverluste.de/leitfaden heruntergeladen werden, die englische Version hier: www.kulturgutverluste.de/manual