Wissenschaftliche Mitarbeiter*in „Provenienzforschung vermitteln“ (w/m/d) – Entgeltgruppe 13 TV-L

An der Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts – im Forum Wissen – ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiter*in „Provenienzforschung vermitteln“ (w/m/d) Entgeltgruppe 13 TV-L – in Teilzeit mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit zu besetzen. Die Stelle ist befristet bis 31.12.2025.

Bitte reichen Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung mit allen wichtigen Unterlagen bis zum 13.10.2023 über das Bewerbungsportal ein
Für Rückfragen wenden Sie sich gern an Sandra Potsch (E-Mail). Wir freuen uns über Ihre Bewerbung!

Stellungnahme des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V.

Zu den Vorschlägen zur Reform der Beratenden Kommission NS-Raubgut sowie den von der Kommission eingebrachten Forderungen (Memorandum) äußert sich der Vorstand des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V. wie folgt:

„Im Koalitionsvertrag 2021–2025 „Mehr Fortschritt wagen“ vereinbarten die regierenden Parteien eine Stärkung der Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz. Aus Sicht des Arbeitskreises sind die Reformpläne sehr zu begrüßen, es besteht jedoch über das Memorandum der Beratenden Kommission hinausgehend weiterer Handlungsbedarf hinsichtlich der Strukturen und Verfahren bei der Vorbereitung von Restitutionsentscheidungen.
Die von Bund, Ländern und Kommunen geschaffenen Strukturen haben in den vergangenen zwei Jahrzehnten zur systematischen Überprüfung von Sammlungsbeständen beigetragen und zahlreiche Restitutionen ermöglicht, in ihrer Zahl weit jenseits der vor der Kommission verhandelten Fälle.

Bedauerlicherweise haben diese Maßnahmen aber nicht zur transparenten Dokumentation und validen Entscheidungsprozessen geführt. Die vielfach zitierten 23 vor der Beratenden Kommission verhandelten strittigen Fälle sind deshalb in keiner Weise repräsentativ für die bisher in diesem Bereich geleistete Arbeit und die Vielzahl an Restitutionen, die auf proaktiver Forschungsarbeit basieren. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste spricht momentan auf seiner Webseite von knapp 7.500 musealen Objekten sowie knapp 25.000 Bibliotheksgütern und Archivalien, die seit der Washingtoner Konferenz von 1998 restituiert wurden. Die tatsächlichen Zahlen sind indes höher, da es keine Meldepflicht und kein zentrales Register gibt.

Aus diesen Gründen drängen wir wiederholt auf die transparente Kommunikation der erarbeiteten Ergebnisse der Forschung und der erfolgten Restitutionen sowie auf die Umsetzung struktureller Maßnahmen zur Unterstützung und Verstetigung der Provenienzforschung, etwa durch zentrale Einrichtungen für die proaktive und professionelle Erbensuche, für die laufende Qualitätssicherung und permanente Evaluierung der Bewertungskriterien sowie für transparente, überprüfbare Verfahren. Nachhaltige Maßnahmen unterstützen die Träger:innen bei der Wahrnehmung ihrer Verantwortung und bei der Erarbeitung der in den Washingtoner Prinzipien vereinbarten „gerechten und fairen Lösungen“ im Dialog mit Anspruchsteller:innen.

Die Nutzung nachgewiesener Forschungskompetenzen und Expertise beschleunigt die Rückgabeverfahren der kulturgutbewahrenden Institutionen unserer jahrzehntelanger Erfahrung nach deutlich. Daher fordern wir von Bund, Ländern und Kommunen im Umgang mit Verdachtsfällen die Trennung von Forschung, Erkenntnisbewertung und Entscheidung sowie die Einbindung des Arbeitskreises Provenienzforschung e. V. in die Reformüberlegungen zur Rückerstattung von NS-Raubgut.“

Zur Stellungnahme:

https://www.arbeitskreis-provenienzforschung.org/stellungnahme-des-arbeitskreises-provenienzforschung-e-v-zu-reformueberlegungen-zur-rueckerstattung-von-ns-raubgut/

Memorandum der Beratenden Kommission NS-Raubgut

Pressemitteilung der Beratenden Kommission NS-Raubgut vom 4. September 2023:

Die Beratende Kommission NS-Raubgut tritt mit einem Memorandum an die Öffentlichkeit und fordert von der Politik ein Restitutionsgesetz und damit eine klare Übernahme der Verantwortung als Rechtsnachfolgerin des NS-Staats.

Die Beratende Kommission NS-Raubgut wurde vor 20 Jahren ins Leben gerufen. Sie besteht aus zehn Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens unter dem Vorsitz des früheren Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Herrn Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier, und berät in besonders komplexen Raubkunstfällen. Sie wurde 2003 von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden mit dem Ziel eingerichtet, bei Differenzen zwischen den Beteiligten über die Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogener Kulturgüter zu vermitteln. Sie ist die einzige Institution dieser Art in Deutschland.

Am 14. September 2023 findet in Berlin die Festveranstaltung der Beratenden Kommission zum 20-jährigen Jubiläum unter der Teilnahme von Politik, Forschung, Opferverbänden und Anspruchstellenden statt. Aus diesem Anlass hat die Beratende Kommission ein Memorandum erstellt, das den Reformbedarf für ihre Arbeit und des Restitutionsrechts aufzeigt.

Die 23 Empfehlungen der Beratenden Kommission NS-Raubgut werden im In- und Ausland seit Jahren als richtungsweisend rezipiert. Sie spielen für die Entscheidungsfindung von Museen und ihren Trägern eine wichtige Rolle und sie haben eine erhebliche Bedeutung für den Kunstmarkt. Die geringe Anzahl von Empfehlungen der Kommission beruht auf der entsprechenden geringen Anzahl von Anrufungen. Denn bis heute können die Opfer und deren Nachfahren nur dann vor die Kommission ziehen, wenn die kulturgutwahrenden Einrichtungen einer Anrufung der Kommission zustimmen. Demgegenüber steht die hohe Anzahl von bis heute nicht restituierter NS-Raubkunst. Alleine die sog. „Lost-Art Datenbank“, in der internationale Such- und Fundmeldungen von NS- Raubkunst veröffentlicht werden, verzeichnet rund 40.000 Such- und weitere 35.000 Fundeinträge entzogener Kulturgüter.

Die Bedingungen, unter denen die Beratende Kommission arbeitet, bleiben somit unbefriedigend. Auch im In- und Ausland reißt die Kritik nicht ab, dass die Bundesrepublik Deutschland nicht hinreichend in der Lage und auch nicht wirklich Willens ist, das NS-Unrecht im Hinblick auf die Kulturgüter angemessen und umfassend wiedergutzumachen.

Vor diesem Hintergrund ist es der Beratenden Kommission anlässlich Ihres 20-jährigen Bestehens ein Anliegen, selbst und zukunftsgerichtet mögliche strukturelle Mängel aufzuzeigen und notwendige beziehungsweise denkbare Reformansätze zu benennen.

Einseitige Anrufbarkeit: Das Haupthemmnis für eine umfassende Bearbeitung von Raubkunstfällen durch die Beratende Kommission ist, dass die Nachfahren der Opfer keine Möglichkeit haben, das Verfahren einseitig von sich aus zu initiieren. Die Beratende Kommission fordert deshalb, dass die Opfer und deren Nachfahren die Möglichkeit erhalten müssen, ein Verfahren vor der Kommission in Gang zu setzen, ohne dass sie hierfür auf die freiwillige Mitwirkung der Kultureinrichtung angewiesen sind, in dessen Obhut sich das Kulturgut befindet.

Bindungswirkung der Entscheidungen: Bislang kann die Beratende Kommission nur Empfehlungen aussprechen und keine bindenden Entscheidungen erlassen. Ihre Umsetzung ist den Parteien anheimgestellt. Gefordert ist mithin der Gesetzgeber, der die Einrichtung, die Stellung und die Zusammensetzung der Kommission sowie deren Entscheidungsverfahren gesetzlich regeln sollte.

Kulturgüter in privater Hand, materielles Restitutionsgesetz unerlässlich: Die gängige Praxis in Deutschland führt dazu, dass bisher fast ausnahmslos Kulturgüter in öffentlichem Eigentum Gegenstand der Verfahren gewesen sind und der Besitz von Raubkunst von Privatpersonen und privaten Einrichtungen nicht angetastet wird. Die Beratende Kommission fordert, dass auch private Einrichtungen beziehungsweise Privatpersonen, die über NS-Raubkunst verfügen, in ein Restitutionsverfahren einbezogen werden sollten. Will man hier über den Gesichtspunkt der Freiwilligkeit hinausgehen, ist ein umfassendes Restitutionsgesetz erforderlich. Denn nach geltendem Zivilrecht sind Herausgabeansprüche unter Hinweis auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug nicht oder nicht mehr begründet oder durchsetzbar.

Gesetzliche Regelungsalternativen: Im Falle eines umfassenden Restitutionsgesetzes müssen verfassungsrechtliche Fragen geprüft und insbesondere die Wahrung des Grundrechts der Eigentumsfreiheit des Art. 14 Abs. 1 des Grundgesetzes gewährleistet werden. Gutgläubigen Eigentümern, die gesetzlich verpflichtet wären, Kulturgut herauszugeben, müsste ein Entschädigung- oder Ausgleichsanspruch zustehen. Was die Rolle der Beratenden Kommission anbelangt, wären sowohl eine verwaltungsrechtliche Lösung denkbar, bei der die Kommission als obere Bundesbehörde über Restitutionsbegehren entscheidet, oder eine zivilrechtliche, in der die Kommission als obligatorisches Schiedsgericht dem gerichtlichen Verfahren vorgeschaltet wäre. Eine solche Weiterentwicklung der Kommission wäre zu begrüßen, da sich in dieser Institution inzwischen großes Erfahrungswissen und Fachkenntnisse angesammelt haben.

Provenienzforschung: Die in Deutschland vom Bund finanzierte Forschung zur Herkunft von Kunstwerken ist unzureichend geregelt. In der weit überwiegenden Anzahl der Fälle gehen die Forschungsgelder an Museen. Die Auswertung der Ergebnisse unterliegt bis heute keiner unabhängigen Organisation oder Stelle, sondern erfolgt ebenfalls durch Museen. Die Beratende Kommission fordert, dass die Gelder für die Provenienzforschung (insgesamt rund 50 Millionen Euro seit 2008) nicht mehr nur an die Museen, sondern an ein unabhängiges Forschungsinstitut gehen sollen.

Die Bundesrepublik Deutschland hat sich international und national zu der Verantwortung bekannt, die sie als Rechtsnachfolgerin des Deutschen Reichs trägt, insbesondere zur Aufarbeitung des NS-Unrechts und zur Rückgabe verfolgungsbedingt abhanden gekommener Kulturgüter. Dieser politisch-moralischen Verantwortung wird sie nicht gerecht, weil die bisherigen Regelungen, insbesondere bei strittigen Fällen, ungenügend sind. Daher verlangt die Beratende Kommission eine gesetzliche Regelung ihrer Stellung und Tätigkeit.

Das Memorandum der Beratenden Kommission ist erhältlich bei der Geschäftsstelle der Beratenden Kommission.

Museen Stade veröffentlichen Wiki ihres Provenienzforschungsprojekts

Gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern vom National Institute for Medical Research in Tansania haben die Museen Stade ein Wiki zu ihrem laufenden Provenienzforschungsprojekt erarbeitet. Dort geben sie Einblicke in das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderte Projekt „Die Sammlung Karl Braun und die Rolle des Amani Instituts während der deutschen Kolonialzeit in Tansania“ und führen verschiedene Forschungsergebnisse zusammen. Das Wiki umfasst Einträge über Karl Brauns Sammlung, das Amani Institut, Personen und Biografien sowie Archivbestände. Die Plattform wird als „work in progress” veröffentlicht, mit dem Ziel, größtmögliche Transparenz herzustellen und externe Impulse anzuregen und aufzunehmen.

Karl Braun hatte als leitender Botaniker am Amani Institut (1904-1920) in Tansania eine Sammlung von ca. 600 Objekten erworben, die sich heute in den Museen Stade befindet. Das „Kaiserliche Biologisch-landwirtschaftliche Amani Institut“ war 1902 vom Reichskolonialamt im Usambara Gebirge gegründet worden und besteht als Botanischer Garten bis heute. Ziel war es, den größten Botanischen Garten der Welt anzulegen und damit auch wirtschaftliche Interessen des Deutschen Reichs durchzusetzen. Das Projekt zielt nun darauf, die Geschichten der Objekte aus Brauns Sammlung, ihre möglicherweise gewaltsamen Erwerbungskontexte und die koloniale Geschichte des Amani Instituts zu erforschen.

Im Zuge der Veröffentlichung des Wiki weisen die Beteiligten darauf hin, dass das Quellenmaterial, mit dem sie arbeiten, koloniale Ideologien widerspiegelt und verzichten bewusst auf Quellenmaterial, das koloniale Gewalt zeigt. Das Team verweist dabei auf Herausforderungen bei der Recherche, da z.B. Schriftquellen vor allem durch Europäer bzw. koloniale Akteure dokumentiert sind. Es macht auch auf die Terminologie der Kolonialzeit aufmerksam, indem einerseits historische, diskriminierende Begriffe markiert und ggf. erläutert und andererseits bewusst alternative, nicht diskriminierende Beschreibungen verwendet werden.

Das Wiki finden Sie hier: https://www.sammlung-braun.museen-stade.de/

Weitere Infos zu dem Forschungsprojekt können Sie hier nachlesen:https://www.museen-stade.de/schwedenspeicher/service/forschung/sammlung-karl-braun

LostLift Datenbank des Deutschen Schifffahrtsmuseums online

Informationen über enteignetes Umzugsgut jüdischer Flüchtlinge in der NS-Zeit sind jetzt unter https://lostlift.dsm.museum abrufbar.

Das Team der Provenienzforschung des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte hat die erste Datenbank gelauncht, über die Umzugsgut jüdischer Flüchtlinge gesucht werden kann, das während des Nationalsozialismus enteignet wurde.

Seit 2018 untersuchen zwei vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderte Forschungsprojekte am DSM die Prozesse der Enteignung von jüdischen Personen in den Häfen Bremen und Hamburg. Dr. Kathrin Kleibl und Susanne Kiel sichten tausende Dokumente aus den Staatsarchiven in Hamburg und Bremen. Hinweise zu versteigerten Möbeln, Musikinstrumenten oder Gemälden haben sie in den vergangenen Jahren in die LostLift Datenbank eingepflegt – die erste und einzige dieser Art bisher. 5.500 Einträge im Personenregister gibt es bereits. Weitere rund 3.200 eingetragene konkrete Fälle von Beraubung kommen dazu. Jeder Eintrag rekonstruiert, entsprechend der Überlieferungssituation, den Weg des Umzugsgutes einer Familie – vom Verlassen der Wohnung mit einem Spediteur bis zur Beschlagnahmung in einer Hafenstadt und schließlich der Versteigerung des Eigentums. Die Akten der von den Familien in der Nachkriegszeit beantragten Rückerstattungsverfahren vervollständigen das Bild. Zudem sind nun Informationen zu den einzelnen Beteiligten – geschädigte Familien selbst, Speditionen, Gerichte oder Kaufende der Gegenstände – online suchbar.

„Wir wollen mit der Datenbank auf diesen bisher wenig aufgearbeiteten Aspekt der Beraubung der Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus aufmerksam machen und Menschen – vor allem in Bremen und Hamburg – animieren, uns weitere Hinweise zu geben.“, sagt Kathrin Kleibl. . Die deutsch-englische Datenbank wächst mit jedem Eintrag:„Was wir machen, hätte schon viel früher geschehen müssen. Aber in der Gründungsphase der Bundesrepublik schwieg man, um mögliche Reparationszahlungen abzuwenden und, um nicht weiter mit der Schuld konfrontiert zu werden. Wir treten, wenn man so will, in die Fußstapfen der damaligen Landesämter für Wiedergutmachung, nur gehen wir in unseren Recherchen noch weiter: Wir machen sichtbar, dass auch die ins Ausland geflohenen Menschen Opfer des nationalsozialistischen Deutschlands gewesen sind“, so Susanne Kiel.

Die LostLift Datenbank ist abrufbar unter: https://lostlift.dsm.museum

Einladung zur Tagung „Was tun mit Eigentum? – Die Chancen liegen in der Verantwortung“ in Hamburg

Die Stif­tung Ham­bur­ger Kunst­samm­lun­gen, die Ham­bur­ger Kunst­hal­le und das Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te la­den zur Ta­gung: „Was tun mit Ei­gen­tum? – Die Chan­cen lie­gen in der Ver­ant­wor­tung. We­ge des Um­gangs mit Samm­lun­gen in Stif­tun­gen und pri­va­ter Hand“ am 1. Sep­tem­ber 2023 in den Wer­ner-Ot­to-Saal der Ham­bur­ger Kunst­hal­le.

Pri­va­te Samm­ler:in­nen und Stif­tun­gen stel­len sich zu­neh­mend ih­rer Ver­ant­wor­tung. Sie wol­len mehr über die Her­kunft ih­rer kul­tur- und kunst­his­to­ri­schen Samm­lungs­gü­ter er­fah­ren und las­sen die­se er­for­schen. Die Stif­tung Ham­bur­ger Kunst­samm­lun­gen und die Ham­bur­ger Kunst­hal­le, die nun erst­mals ge­mein­sam mit dem Deut­schen Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te in die­ser Kon­stel­la­ti­on ein Pro­ve­ni­enz­for­schungs­pro­jekt um­set­zen, möch­ten ge­mein­sam mit wei­te­ren Ex­pert:in­nen von un­se­ren Er­fah­run­gen be­rich­ten und an­de­re Stif­tun­gen und Pri­vat­per­so­nen er­mu­ti­gen, sich die­ser ge­sell­schaft­lich re­le­van­ten Auf­ga­be an­zu­neh­men.

Aus be­reits prak­ti­zier­ten Pro­jek­ten wer­den kon­kret die ver­schie­de­nen For­men der Um­set­zung so­wie die Her­aus­for­de­run­gen die­ser For­schungs­ar­beit und der Um­gang mit den Er­geb­nis­sen vor­ge­stellt. Auch ein ju­ris­ti­scher Bei­trag be­fasst sich mit der grund­sätz­li­chen Hal­tung der Stif­tun­gen und Pri­vat­per­so­nen zu die­sem The­ma und den jüngst ver­än­der­ten recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen. Ziel soll es sein, ei­nen viel­fäl­ti­gen Ein­stieg in die Aus­ein­an­der­set­zung mit die­ser Ver­ant­wor­tung, der da­mit ver­bun­de­nen For­schung und dem hier­aus re­sul­tie­ren­den even­tu­el­len Hand­lungs­be­darf auf­zu­zei­gen.

Wer­den in der öf­fent­li­chen Vor­trags­pha­se grund­le­gen­de As­pek­te be­nannt, be­steht im nach­mit­täg­li­chen Work­shop die Mög­lich­keit, kon­kre­te und prak­ti­sche In­for­ma­tio­nen zu er­hal­ten, wie Stif­tun­gen und pri­va­te Samm­ler:in­nen die­se Pro­jek­te an­ge­hen kön­nen, wel­che För­der­mög­lich­kei­ten sie hier­für in An­spruch neh­men und wie sie die in den Pro­jek­ten er­mit­tel­ten In­for­ma­tio­nen trans­pa­rent ma­chen kön­nen. Ver­tre­ter:in­nen ver­schie­de­ner Ein­rich­tun­gen ste­hen hier zur Ver­fü­gung, an­schau­li­che Vor­ge­hens- und Rea­li­sie­rungs­we­ge auf­zu­zei­gen. Wel­che Rol­le da­bei auch das kürz­lich ver­än­der­te Stif­tungs­recht spielt und wel­che Kon­se­quen­zen hier­aus im Um­gang mit den Kul­tur­gü­tern ent­ste­hen wird eben­so be­leuch­tet und dis­ku­tiert. Die Ta­gung (ex­kl. Work­shop) wird li­ve auf dem You­Tu­be-Ka­nal der Ham­bur­ger Kunst­hal­le ge­stre­amt.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie im Programm.

Weiterbildungsprogramm zur Provenienzforschung geht in die achte Runde: Anmeldung bis 18. August

Die nächs­te Wei­ter­bil­dung im Be­reich Pro­ve­ni­enz­for­schung des Wei­ter­bil­dungs­zen­trums der Frei­en Uni­ver­si­tät (FU) Ber­lin fin­det zwi­schen dem 11. Ok­to­ber und 15. De­zem­ber 2023 mit Un­ter­stüt­zung des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te statt. Noch bis zum 18. Au­gust kön­nen sich Samm­lungs­lei­ter:in­nen, Ku­ra­tor:in­nen, Mu­seo­log:in­nen, Vo­lon­tär:in­nen aus al­len Mu­se­umss­par­ten, Be­schäf­tig­te im Kunst­han­del, frei­be­ruf­li­che Pro­ve­ni­enz­for­scher:in­nen, Be­schäf­tig­te von Mu­se­ums­ver­bän­den so­wie Mit­ar­bei­ter:in­nen von Samm­lun­gen da­für an­mel­den.

Der Zer­ti­fi­kats­lehr­gang in Ber­lin und Dres­den wird be­reits zum ach­ten Mal an­ge­bo­ten. Da­bei wur­de das Ver­hält­nis von theo­re­ti­schen In­hal­ten und prak­ti­schen An­tei­len kon­ti­nu­ier­lich op­ti­miert. Die ein­zel­nen Mo­du­le fin­den zur Hälf­te oder kom­plett in Mu­se­en statt, in de­nen Pro­ve­ni­enz­for­schung be­trie­ben wird. Dar­über hin­aus sind Übun­gen fes­ter Be­stand­teil der Mo­du­le, bei de­nen die Teil­neh­mer:in­nen das Er­lern­te prak­tisch an­wen­den kön­nen.

Er­neut konn­ten aus­ge­wie­se­ne Ex­pert:in­nen als Vor­tra­gen­de für die Wei­ter­bil­dung ge­won­nen wer­den. Sie ver­mit­teln um­fas­send al­le theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Kennt­nis­se und Me­tho­den der Pro­ve­ni­enz­for­schung ver­schie­de­ner For­schungs­kon­tex­te. Der in­ten­si­ve und pra­xis­na­he Aus­tausch mit Spe­zia­list:in­nen aus Mu­se­en und Ar­chi­ven bil­det ei­nen we­sent­li­chen Teil der Wei­ter­bil­dung. Ne­ben Vor­stand Prof. Dr. Gil­bert Lup­fer wer­den auch Dr. Uwe Hart­mann, Ma­thi­as Dei­nert und Cath­leen Tas­ler (Fach­be­reich Kul­tur­gut­ver­lus­te im 20. Jahr­hun­dert in Eu­ro­pa) so­wie Dr. La­ris­sa Förs­ter, Dr. Jan Hüs­gen und Sa­rah Fründt (Fach­be­reich Kul­tur und Samm­lungs­gut aus ko­lo­nia­len Kon­tex­ten) vom Deut­schen Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te als Do­zent:in­nen in die The­men ein­füh­ren und über die För­der­mög­lich­kei­ten in­for­mie­ren.

Ko­ope­ra­ti­ons­part­ner­schaf­ten be­ste­hen mit: Stif­tung Stadt­mu­se­um Ber­lin, Zen­tralar­chiv der Staat­li­chen Mu­se­en zu Ber­lin, Ber­li­ni­sche Ga­le­rie, Staat­li­che Kunst­samm­lun­gen Dres­den.

Informationen auf der Seite des DZK

Weitere Informationen und Anmeldung

 

Stellenausschreibung Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel: wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (m/w/d) für Provenienzforschung

An der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel ist eine zunächst bis zum 30.11.2024 befristete Vollzeitstelle einer / eines Wissenschaftlichen Mitarbeiterin / Mitarbeiters (m/w/d) (Entgeltgruppe 13 TV-L) in einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt zur systematischen Sichtung von Beständen auf NS-Raubgutsachverhalte sowie zu deren Dokumentation und zur Herbeiführung von Restitutionslösungen zu besetzen.

Die Herzog August Bibliothek ist eine außeruniversitäre Forschungs- und Studienstätte zur Erforschung der europäischen Kulturgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Sie besitzt bedeutende Sammlungen an Handschriften und alten Drucken sowie einen umfassenden Bestand moderner Forschungsliteratur. In zahlreichen Digitalisierungs-, Erschließungs- und Forschungsprojekten werden die Bestände zugänglich gemacht und wissenschaftlich genutzt.

Ihre Aufgaben:
a) Ermittlung von Verdachtsfällen und deren Recherche auf Grundlage der Autopsie
b) Dokumentation der NS-Raubgut-Fälle
c) Darstellung der Besitzverhältnisse und Ermittlung der rechtmäßigen Besitzer*innen
d) Vorbereitung und Begleitung der Restitution
e) Dokumentation von Provenienzen in der Lost Art-Datenbank sowie Öffentlichkeitsarbeit

Ihre Voraussetzungen:
a) abgeschlossenes geisteswissenschaftliches Hochschulstudium (Master oder
gleichwertiger Abschluss)
b) Erfahrungen im Umgang mit Sondermaterialien, insbesondere in der Provenienzrecherche
c) sehr gute Kenntnisse der Bestandsgeschichte und der Sammlungen der Herzog
August Bibliothek
d) ausgeprägte Fähigkeit zur Analyse und Darstellung komplexer Sachverhalte
e) sehr gute Kenntnisse des wissenschaftlichen Bibliothekswesens
f) hohe Eigeninitiative und Selbständigkeit

Erwünscht sind:
a) sehr gute Fach- und Methodenkenntnisse in der Provenienzforschung mit Schwerpunkt auf NS-Raubgut
b) historisches Verständnis und Kenntnisse zum Holocaust und dessen Aufarbeitung
sowie Kenntnisse zum NS-Raubgut und zur Restitutionspraxis
c) Laufbahnbefähigung für das zweite Einstiegsamt in der Laufbahngruppe 2 der
Fachrichtung
Wissenschaftlicher Dienst oder eine vergleichbare Qualifikation
d) gute Kenntnisse der Bibliothekssoftware OCLC-PICA
e) Verständnis für rechtliche Fragestellungen

Die Stelle ist grundsätzlich teilzeitgeeignet. Arbeitsort ist Wolfenbüttel.

Als familiengerechte Bibliothek, Forschungs- und Studienstätte bietet die Herzog August Bibliothek ein abwechslungsreiches Aufgabenspektrum, flexible Arbeitszeiten sowie regelmäßige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Als Tarifbeschäftigte/r erhalten Sie eine Jahressonderzahlung im Rahmen des TV-L sowie die Teilnahme an der zusätzlichen Altersversorgung im öffentlichen Dienst über die VBL. Es erwartet Sie ein engagiertes und aufgeschlossenes Team.

Die Herzog August Bibliothek strebt an, Unterrepräsentanzen i. S. des NGG in allen Bereichen und Positionen abzubauen. Die Gleichstellung von Frauen und Männern wird gefördert. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei gleicher Eignung und Befähigung bevorzugt behandelt. Ein Nachweis ist beizufügen.

Interessentinnen und Interessenten können sich bei Herrn Dr. Mangei telefonisch
unter (05331) 808-303 oder per E-Mail unter über das Arbeitsgebiet
informieren.

Bewerbungen werden bis zum 30.06.2023 mit dem Kennwort „NS-Raubgut“ erbeten
an die:
Herzog August Bibliothek
Verwaltung
Lessingplatz 1
38304 Wolfenbüttel
E-Mail:

Bewerbungsunterlagen werden grundsätzlich nicht zurückgesandt, sondern datenschutzgerecht vernichtet. Sollte eine Rücksendung gewünscht sein, bitten wir um Beilage eines adressierten und ausreichend frankierten Rückumschlags.
Hinweis zum Datenschutz: Mit der Einreichung Ihrer Bewerbung stimmen Sie der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten im Rahmen und zur Durchführung des Bewerbungsverfahrens zu. Diese Einwilligung kann jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber o. g. Stelle(n) schriftlich oder elektronisch widerrufen werden. Bitte beachten Sie, dass ein Widerruf der Einwilligung u. U. dazu führt, dass die Bewerbung im laufenden Verfahren nicht mehr berücksichtigt werden kann.

Stellenausschreibung als PDF herunterladen

Stellenausschreibung Zentralarchiv Berlin: wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (m/w/d) für Provenienzforschung

Beim Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin ist eine Stelle als wissenschaftliche:r Mitarbeiter:in (m/w/d) für Provenienzforschung zu besetzen.

Bewerbungsfrist: bis 29.06.2023
Vertragsbeginn: nächstmöglicher Zeitpunkt
Befristung: unbefristet
Wochenstunden: 39 h / Teilzeit möglich
Vergütung: bis EG 13 TVöD Bund
Arbeitsort: Dahlem

Das Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) repräsentiert mit seinen Aktenbeständen, archivischen Sammlungen und Nachlässen sammlungsübergreifend die Geschichte der ehemals Königlichen, heute Staatlichen Museen zu Berlin. Es versteht sich als Ort der Forschung und zugleich als “historisches Gedächtnis” der Museen. Zudem wird von hier aus die Provenienzforschung der Staatlichen Museen zu Berlin geleitet und koordiniert.

Ihre Aufgaben

  • wissenschaftliches, systematisches Erforschen der Provenienzen von ethnologischen und kunsthistorischen Sammlungsbeständen der SMB mit einem Schwerpunkt auf den außereuropäischen Sammlungen
  • Kategorisieren nach Verdachtsmomenten hinsichtlich unrechtmäßigem Entzug
  • Tiefenrecherche zu einzelnen Objekten und Erschließen der Geschichte der Objekte in seinen sozialen Zusammenhängen
  • Initiieren und Durchführen von kooperativen Forschungsprojekten in Zusammenarbeit mit den Herkunftsgesellschaften
  • Erarbeitung von Dossiers

Ihr Profil

  • abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Master, Magister/Magistra, Diplom univ. oder gleichwertiger Studienabschluss) im Fach Ethnologie, Geschichte, Kunstgeschichte Archäologie oder einem verwandten Fach mit dem Schwerpunkt Afrika oder gleichwertige Fähigkeiten und Erfahrungen
  • Erfahrung in der Provenienzforschung
  • wissenschaftliche Kompetenz in aktuellen museo-logischen/gesellschaftlichen Diskursen (z.B. post-koloniale Fragestellungen, kollaborative Methoden etc.)
  • Erfahrung mit Archivrecherchen
  • Lesekenntnisse der altdeutschen Schrift

Erwünscht

  • Promotion
  • Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Museumsdokumentationssystem MuseumPlus bzw. RIA oder vergleichbaren Dokumentationssystemen
  • Erfahrung im Projektmanagement
  • sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift

Wir bieten Ihnen

  • Mitarbeit in der größten Kultureinrichtung Deutschlands und einer der bedeutendsten weltweit
  • einen sicheren Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst
  • ein vielseitiges Aufgabengebiet mit großen Gestaltungsspielräumen
  • ein kollegiales Arbeitsumfeld in einem kooperativen und aufgeschlossenen Team
  • Work-Life-Balance durch flexible Arbeitszeiten, attraktive Teilzeitmodelle und Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten
  • Jobticket mit monatlicher Arbeitgeberbeteiligung
  • Zuschuss von jährlich 100€ zu Angeboten der Gesundheitsförderung
  • vielfältige Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Wir fördern und begrüßen

  • aktiv eine Kultur der Wertschätzung
  • Chancengerechtigkeit und Vielfalt
  • Bewerbungen aller Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, kultureller und sozialer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, sexueller Identität
  • Bewerbungen von Black, Indigenous and People of Color sowie Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte
  • Menschen mit Schwerbehinderung und ihnen Gleichgestellte, die bei gleicher Eignung besonders berücksichtigt werden

Ihre Bewerbung enthält

  • Angabe der Kennziffer: SMB-ZA-1-2023
  • Anschreiben
  • Lebenslauf
  • Prüfungszeugnisse bzw. Urkunden
  • Arbeitszeugnisse

Senden Sie Ihre Bewerbung an


als PDF-Datei mit max. 7 MB
oder:
Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Personalabteilung, Sachgebiet I 1.1 b
Von-der-Heydt-Str. 16-18
10785 Berlin

Fragen zum Aufgabengebiet
Dr. Christine Howald
49 151 72854554

Fragen zum Bewerbungsverfahren
Monique Cziha
+49 30 / 266 – 41 1630

Ihre Daten werden im Rahmen des Bewerbungsverfahrens gespeichert und verarbeitet. Weitere Informationen: www.preussischer-kulturbesitz.de/karriere/datenschutz.html

Call for Papers zur Jahrestagung 2024 „Fotografie und Provenienzforschung“ (Arbeitstitel)

Das Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te ruft da­zu auf, für die Jah­res­ta­gung 2024 am 18. und 19. April 2024 in der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Leip­zig Vor­trags­ide­en bis zum 18. Ju­ni 2023 ein­zu­rei­chen.

Be­deu­tung und Rol­le von Fo­to­gra­fi­en als zen­tra­le Quel­len und gleich­zei­tig als ma­te­ri­el­le Ge­gen­stän­de der Pro­ve­ni­enz­for­schung sind ein ak­tu­el­les und bri­san­tes, aber bis­her noch re­la­tiv sel­ten be­han­del­tes The­ma. In Fach­krei­sen der Pro­ve­ni­enz­for­schung wird die Aus­sa­ge­kraft und Qua­li­tät schrift­li­cher Quel­len und Ar­chi­va­li­en in­ten­siv dis­ku­tiert. Die quel­len­kri­ti­sche Hal­tung ge­gen­über fo­to­gra­fi­schen Do­ku­men­ten ist hin­ge­gen noch we­ni­ger stark ent­wi­ckelt.  

Dar­über hin­aus gibt es über den Um­gang mit Fo­to­gra­fi­en, die sen­si­ble Ob­jek­te oder Si­tua­tio­nen ab­bil­den, noch Be­darf an of­fe­nem Aus­tausch, der die ver­schie­de­nen Fel­der der Pro­ve­ni­enz­for­schung ein­be­zieht.

Auch die großen Chan­cen, aber eben­so großen Her­aus­for­de­run­gen und Ge­fah­ren, die die di­gi­ta­le Be­ar­bei­tung und Ma­ni­pu­la­ti­on von Fo­to­gra­fi­en oder de­ren au­to­ma­ti­sier­te Ver­ar­bei­tung und Ana­ly­se mit sich brin­gen, ver­lan­gen nach ei­ner kri­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung in der Pro­ve­ni­enz­for­schung. Hier­zu könn­te der ak­tu­el­le Dis­kus­si­ons­stand aus den Bild- und Me­di­en­wis­sen­schaf­ten durch die Pro­ve­ni­enz­for­schung noch stär­ker re­zi­piert wer­den.  

The­men aus die­sem hier nur kurz skiz­zier­ten, brei­ten Spek­trum sol­len auf der Jah­res­kon­fe­renz 2024 des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te dis­ku­tiert wer­den. Sie wird am 18. und 19. April 2024 in der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Leip­zig in Prä­senz statt­fin­den. Wir la­den Pro­ve­ni­enz­for­scher:in­nen, Mit­ar­bei­ter:in­nen aus Mu­se­en und Ge­denk­stät­ten, Kul­tur- und Bild­wis­sen­schaft­ler:in­nen, Eth­no­log:in­nen, His­to­ri­ker:in­nen, Fo­to­his­to­ri­ker:in­nen und an­de­re In­ter­es­sier­te ein, uns Bei­trä­ge für die­se Kon­fe­renz vor­zu­schla­gen.

Da­bei sind bei­spiels­wei­se, aber nicht aus­schließ­lich, fol­gen­de Fra­ge­stel­lun­gen von be­son­de­rem In­ter­es­se:

  • Wie wer­den Fo­to­gra­fi­en als Quel­le der Pro­ve­ni­enz­for­schung ge­nutzt und hin­ter­fragt?
  • Wie kann der quel­len­kri­ti­sche, ih­re „Par­tei­lich­keit“ re­flek­tie­ren­de Um­gang mit Fo­to­gra­fi­en aus­se­hen?
  • Wel­che be­son­de­re Me­tho­dik ver­lan­gen (ent­zo­ge­ne oder un­ter Zwang ver­äu­ßer­te) Fo­to­samm­lun­gen als Ge­gen­stand der Pro­ven­ienz­re­cher­che?
  • Gibt es Un­ter­schie­de in der Hal­tung zu Fo­to­gra­fi­en in den un­ter­schied­li­chen Ent­zugs- und Ver­lust­kon­tex­ten, mit de­nen sich Pro­ve­ni­enz­for­schung be­fasst?
  • Wie sieht ein an­ge­mes­se­ner Um­gang mit Fo­to­gra­fi­en als sen­si­blen Ob­jek­ten bzw. Fo­to­gra­fi­en als Ab­bil­dung sen­si­bler Ob­jek­te und The­men in der Pro­ve­ni­enz­for­schung aus?
  • Wie kann ein Gleich­ge­wicht ge­fun­den wer­den zwi­schen den po­ten­ti­ell kon­kur­rie­ren­den For­de­run­gen nach Trans­pa­renz ei­ner­seits und Sen­si­bi­li­tät an­de­rer­seits?
  • Stel­len ana­lo­ge oder di­gi­ta­le Ver­än­de­run­gen von Fo­to­gra­fi­en oder fo­to­gra­fi­sche In­sze­nie­run­gen ei­ne Ge­fahr für die Er­kennt­nis in der Pro­ve­ni­enz­for­schung dar?
  • Kann auf die Aus­sa­ge von Fo­to­gra­fi­en an­ge­sichts na­he­zu un­be­grenz­ter di­gi­ta­ler Ma­ni­pu­la­ti­ons­mög­lich­kei­ten über­haupt noch ver­traut wer­den?
  • Wie kön­nen Me­tho­den di­gi­ta­ler Bild­ana­ly­se und an­de­re neue Tech­ni­ken ge­nutzt wer­den, um fo­to­gra­fi­sche Quel­len für die Pro­ve­ni­enz­for­schung zu er­schlie­ßen?

Die Kon­fe­renz­spra­che ist deutsch, es sind je­doch auch eng­lisch­spra­chi­ge Bei­trä­ge will­kom­men.

Bit­te rei­chen Sie Ih­re Vor­trags­idee (im Um­fang von max. 400 Wör­tern) so­wie Ih­re Kurz­vi­ta (max. 250 Wör­ter) bis zum 18. Ju­ni 2023 ein un­ter con­fe­rence@kul­tur­gut­ver­lus­te.de.

Bei Rück­fra­gen wen­den Sie sich bit­te eben­falls an die­se Mail­adres­se.