CALL FOR PAPERS Koloniale Kontexte in Bibliotheken

CALL FOR PAPERS
Koloniale Kontexte in Bibliotheken
Workshop organisiert von der dbv-Kommission Provenienzforschung und Provenienzerschließung und dem Projekt IN_CONTEXT in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste
an der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
6. bis 7. November 2023

Bereits im Jahr 2021 publizierte der Deutsche Museumsbund den Leitfaden zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, der sich innerhalb kürzester Zeit zum Referenzdokument für Museen im Umgang mit kolonialen Sammlungen entwickelte. Der Deutsche Museumsbund griff damit eine langjährige Diskussion in Gesellschaft und Kulturerbe-Institutionen auf und beförderte die Etablierung der postkolonialen Provenienzforschung in Museen. Bibliotheken spielen in der aktuellen Debatte derzeit kaum eine Rolle, obwohl mit der Bezeichnung „Museen und Sammlungen“ in den meisten offiziellen Dokumenten auch Sammlungen in Bibliotheken inkludiert sind. Explizit wird dies beispielsweise im Eckpunktepapier zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten von Bund und Ländern benannt. Auch der Deutsche Kulturrat weist in diesem Kontext bereits auf Bibliotheken hin. Die dbv-Kommission Provenienzforschung und Provenienzerschließung und das Projekt IN_CONTEXT der Staatsbibliothek zu Berlin nehmen dies als Anlass, um in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum Kulturgutverluste den Umgang mit Beständen aus kolonialen Kontexten in Bibliotheken in den Blick zu nehmen.

Ziel des Workshops ist es, zu diesem Themenfeld Akteure aus Bibliotheken, Interessenverbänden und der Forschung zusammen zu bringen, bereits als einschlägig bekannte Sammlungen vorzustellen und Vorarbeiten für einen Leitfaden zum Umgang mit kolonialen Beständen in Bibliotheken zu leisten. Entsprechend wird der Workshop aus Kurzvorträgen (ca. 15 min) sowie aus Diskussionsrunden zusammengesetzt, um so eine Debatte über Bestände zu kolonialen Kontexten in deutschsprachigen Bibliotheken zu initiieren.
Der Workshop fokussiert auf zwei Themenfelder: Bestände aus kolonialen Kontexten in Bibliotheken (vor allem Bestände aus Unrechtskontexten, wie Plünderungen etc.) sowie Bestände mit Bezug zum Kolonialismus (insbesondere sog. Rezeptionsliteratur). „Koloniale Kontexte“ werden hier – entsprechend der Definition des Deutschen Museumsbundes − breit verstanden und umfassen nicht nur Handeln in direkten bzw. so genannten formalen Kolonialherrschaften. Der Workshop ist daher nicht auf eine Region oder eine historische Phase fokussiert.

Hieran anschließend öffnet sich ein breites Feld an Themen:
– Geschichte des Sammelns und des Sammlungsaufbaus und Reflexionen über bibliothekarische Spezifika
– Praktiken kolonialen Sammelns (in Afrika, Nord-, Mittel und Südamerika, Asien, MENA-Region, Pazifikregion)
– Bestände aus kolonialen Unrechtskontexten, wie der Plünderung von Magdala (1868) oder dem sog. Boxerkrieg (1901) etc.
– Bibliothekarische Provenienzforschung, Restitutionsforderungen an Bibliotheken, Dialog mit Herkunftsgesellschaften
– Umgang mit verschiedenen Beständen: 1) sog. Rezeptionsliteratur, wie Reiseberichte, fiktionale Literatur, kolonialnostalgische oder -revisionistische Literatur etc., 2) Sonderbestände, wie Karten, Nachlässe, Fotobestände, Zeitungen etc., 3) „koloniales Wissen“ aus der Zeit des Kolonialismus, wie Beiträge aus Ethnologie, Sprachwissenschaft, Kartographie etc., 4) Bestände aus kolonialen Kontexten, wie Plünderungen, Kriegen etc.
– Umgang mit Beständen aus kolonialen Kontexten in digitalen Sammlungen oder anderen Repositorien bzw. Umgang mit Metadaten (Disclaimer, Provenienzangaben etc.)
– Diskussionsstand zum Selbstverständnis und zur Transparenz in den jeweiligen Bibliotheken

Vorschläge für Beiträge zu diesen Themen sind herzlich willkommen. Bitte schicken Sie ein Abstract (max. 2000 Zeichen, inkl. Leerzeichen) und einen kurzen CV unter Angabe der institutionellen Anbindung bis zum 15. Juni 2023 (in einer Datei) an . Die Auswahl der Beitragenden erfolgt bis Ende Juni 2023. Reisekosten und eine Übernachtung entsprechend dem Bundesreisekostengesetz können im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets übernommen werden. Die Workshopsprache ist deutsch. Abhängig von den Zwischenergebnissen ist für 2024 eine Konferenz mit internationaler Ausrichtung geplant.

Die Diskussionsbeiträge sollen 2024 online veröffentlicht werden.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Verantwortlich:
Michaela Scheibe, Abteilung Handschriften und Historische Drucke, Staatsbibliothek zu Berlin
Larissa Schmid, Benutzungsabteilung, Staatsbibliothek zu Berlin
Organisation: Regine Dehnel, Lars Müller, Friederike Willasch

Stellenausschreibung MARKK Hamburg: Wissenschaftliches Volontariat im Bereich der Afrika-Sammlung

Das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt (MARKK) besetzt zum baldmöglichsten Zeitpunkt befristet für zwei Jahre ein wissenschaftliches Volontariat im Bereich der Afrika-Sammlung in Vollzeit.

Das Museum am Rothenbaum fördert die Wertschätzung für Kulturen und Künste der Welt.
Es befasst sich mit gesellschaftlichen Debatten der Gegenwart, in denen Themen wie koloniales Erbe, das Zusammenleben in einer globalisierten Gesellschaft und eine Öffnung der Museen für breitere Besucher:innenschichten eine zentrale Rolle spielen. Als Museum mit weltumspannenden Sammlungen und Wissensarchiven entwickelt es sich derzeit zu einem innovativen Ausstellungs-, Veranstaltungs- und Forschungszentrum der Verflechtungsgeschichten und transkulturellen Kreativität.

Das Volontariat dient der Qualifizierung zur wissenschaftlichen Tätigkeit im Museumsbereich.
Hauptsächliche Aufgabengebiete: Dokumentation von Sammlungsobjekten, Inventarisierung, sammlungsspezifische Forschung, Zusammenarbeit mit Vertreter:innen von Herkunftsgesellschaften, Mitarbeit bei der Konzeption und Planung der Dauerausstellung, als Kurator:in von Sonderausstellungen und der Planung von Veranstaltungen sowie verwaltende Tätigkeiten.

Wir erwarten:

  • ein abgeschlossenes Hochschulstudium (mindestens MA, vorzugsweise Promotion) der Kultur- und Sozialanthropologie (Ethnologie) mit Schwerpunkt Afrika,
    Kunstgeschichte Afrikas, der Afrikawissenschaften oder eines verwandten Fachs wie etwa Globalgeschichte mit Schwerpunkt Afrika.
  • Interesse an und vorzugsweise Erfahrung in Museumsarbeit, materieller Kultur und Kunst Afrikas sowie Kenntnis postkolonialer Diskurse und Theorie.
  • Teamfähigkeit und Diversitätssensibilität
  • Ausgezeichnete Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift; weitere Sprachen (vor allem afrikanische) von Vorteil
  • Gute EDV und Social Media Kenntnisse, Erfahrung mit Datenbanken von Vorteil
  • Einsatzbereitschaft und Flexibilität
  • Selbstständige und strukturierte Arbeitsweise

Wir bieten:
eine Vergütung entsprechend ½ E13 TV-AVH sowie eine abwechslungsreiche und zukunftsweisende Tätigkeit während eines besonderen Moments der Neupositionierung
und Umgestaltung des Museums.
Das Museum am Rothenbaum begrüßt Bewerbungen von Menschen aller Nationalitäten, von People of Color sowie von Bewerber:innen mit Flucht- oder familiärer Migrationsgeschichte.
Schwerbehinderte Bewerber:innen werden bei gleicher Eignung besonders berücksichtigt (der Einsatzort ist nur beschränkt barrierefrei).

Für inhaltliche Nachfragen steht Ihnen Barbara Plankensteiner (Tel.: 040 / 428 879-501,) zur Verfügung.

Ihre schriftliche Bewerbung (ohne Foto) senden Sie bitte bis zum 29. Mai 2023 per Email an (Single-PDF, max. 20 MB) oder postalisch an das Museum
am Rothenbaum, z. H. Frau Lapidus, Rothenbaumchaussee 64, 20148 Hamburg. Wir weisen darauf hin, dass wir Bewerbungsunterlagen nicht zurücksenden. Falls Sie dies möchten, legen Sie bitte einen frankierten Rückumschlag bei.

Call for Papers zur Jahrestagung 2024 „Fotografie und Provenienzforschung“ (Arbeitstitel)

02.05.2023

Das Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te ruft da­zu auf, für die Jah­res­ta­gung 2024 am 18. und 19. April 2024 in der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Leip­zig Vor­trags­ide­en bis zum 18. Ju­ni 2023 ein­zu­rei­chen.

Be­deu­tung und Rol­le von Fo­to­gra­fi­en als zen­tra­le Quel­len und gleich­zei­tig als ma­te­ri­el­le Ge­gen­stän­de der Pro­ve­ni­enz­for­schung sind ein ak­tu­el­les und bri­san­tes, aber bis­her noch re­la­tiv sel­ten be­han­del­tes The­ma. In Fach­krei­sen der Pro­ve­ni­enz­for­schung wird die Aus­sa­ge­kraft und Qua­li­tät schrift­li­cher Quel­len und Ar­chi­va­li­en in­ten­siv dis­ku­tiert. Die quel­len­kri­ti­sche Hal­tung ge­gen­über fo­to­gra­fi­schen Do­ku­men­ten ist hin­ge­gen noch we­ni­ger stark ent­wi­ckelt.  

Dar­über hin­aus gibt es über den Um­gang mit Fo­to­gra­fi­en, die sen­si­ble Ob­jek­te oder Si­tua­tio­nen ab­bil­den, noch Be­darf an of­fe­nem Aus­tausch, der die ver­schie­de­nen Fel­der der Pro­ve­ni­enz­for­schung ein­be­zieht.

Auch die großen Chan­cen, aber eben­so großen Her­aus­for­de­run­gen und Ge­fah­ren, die die di­gi­ta­le Be­ar­bei­tung und Ma­ni­pu­la­ti­on von Fo­to­gra­fi­en oder de­ren au­to­ma­ti­sier­te Ver­ar­bei­tung und Ana­ly­se mit sich brin­gen, ver­lan­gen nach ei­ner kri­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung in der Pro­ve­ni­enz­for­schung. Hier­zu könn­te der ak­tu­el­le Dis­kus­si­ons­stand aus den Bild- und Me­dien­wis­sen­schaf­ten durch die Pro­ve­ni­enz­for­schung noch stär­ker re­zi­piert wer­den.  

The­men aus die­sem hier nur kurz skiz­zier­ten, brei­ten Spek­trum sol­len auf der Jah­res­kon­fe­renz 2024 des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te dis­ku­tiert wer­den. Sie wird am 18. und 19. April 2024 in der Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek Leip­zig in Prä­senz statt­fin­den. Wir la­den Pro­ve­ni­enz­for­scher:in­nen, Mit­ar­bei­ter:in­nen aus Mu­se­en und Ge­denk­stät­ten, Kul­tur- und Bild­wis­sen­schaft­ler:in­nen, Eth­no­log:in­nen, His­to­ri­ker:in­nen, Fo­to­his­to­ri­ker:in­nen und an­de­re In­ter­es­sier­te ein, uns Bei­trä­ge für die­se Kon­fe­renz vor­zu­schla­gen.

Da­bei sind bei­spiels­wei­se, aber nicht aus­schließ­lich, fol­gen­de Fra­ge­stel­lun­gen von be­son­de­rem In­ter­es­se:

  • Wie wer­den Fo­to­gra­fi­en als Quel­le der Pro­ve­ni­enz­for­schung ge­nutzt und hin­ter­fragt?
  • Wie kann der quel­len­kri­ti­sche, ih­re „Par­tei­lich­keit“ re­flek­tie­ren­de Um­gang mit Fo­to­gra­fi­en aus­se­hen?
  • Wel­che be­son­de­re Me­tho­dik ver­lan­gen (ent­zo­ge­ne oder un­ter Zwang ver­äu­ßer­te) Fo­to­samm­lun­gen als Ge­gen­stand der Pro­ven­ienz­re­cher­che?
  • Gibt es Un­ter­schie­de in der Hal­tung zu Fo­to­gra­fi­en in den un­ter­schied­li­chen Ent­zugs- und Ver­lust­kon­tex­ten, mit de­nen sich Pro­ve­ni­enz­for­schung be­fasst?
  • Wie sieht ein an­ge­mes­se­ner Um­gang mit Fo­to­gra­fi­en als sen­si­blen Ob­jek­ten bzw. Fo­to­gra­fi­en als Ab­bil­dung sen­si­bler Ob­jek­te und The­men in der Pro­ve­ni­enz­for­schung aus?
  • Wie kann ein Gleich­ge­wicht ge­fun­den wer­den zwi­schen den po­ten­ti­ell kon­kur­rie­ren­den For­de­run­gen nach Trans­pa­renz ei­ner­seits und Sen­si­bi­li­tät an­de­rer­seits?
  • Stel­len ana­lo­ge oder di­gi­ta­le Ver­än­de­run­gen von Fo­to­gra­fi­en oder fo­to­gra­fi­sche In­sze­nie­run­gen ei­ne Ge­fahr für die Er­kennt­nis in der Pro­ve­ni­enz­for­schung dar?
  • Kann auf die Aus­sa­ge von Fo­to­gra­fi­en an­ge­sichts na­he­zu un­be­grenz­ter di­gi­ta­ler Ma­ni­pu­la­ti­ons­mög­lich­kei­ten über­haupt noch ver­traut wer­den?
  • Wie kön­nen Me­tho­den di­gi­ta­ler Bild­ana­ly­se und an­de­re neue Tech­ni­ken ge­nutzt wer­den, um fo­to­gra­fi­sche Quel­len für die Pro­ve­ni­enz­for­schung zu er­schlie­ßen?

Die Kon­fe­renz­spra­che ist deutsch, es sind je­doch auch eng­lisch­spra­chi­ge Bei­trä­ge will­kom­men.

Bit­te rei­chen Sie Ih­re Vor­trags­idee (im Um­fang von max. 400 Wör­tern) so­wie Ih­re Kurz­vi­ta (max. 250 Wör­ter) bis zum 18. Ju­ni 2023 ein un­ter con­fe­rence@kul­tur­gut­ver­lus­te.de.

Bei Rück­fra­gen wen­den Sie sich bit­te eben­falls an die­se Mail­adres­se.

Hier das PDF dow­n­loa­den. (PDF, 93 KB)

Personenbezogene Unterlagen zur NS-Zeit und ihren Folgen im Niedersächsischen Landesarchiv Quellengruppen und Nutzungsmöglichkeiten

Die Erforschung der Geschichte des Nationalsozialismus wie auch seiner Wirkungen auf die frühe Bundesrepublik stößt nach wie vor auf ein hohes Interesse, das auf absehbare Zeit vermutlich kaum nachlassen wird. Das Niedersächsische Landesarchiv gibt mit diesem von Kirsten Hoffmann, Bernhard Homa und Nicolas Rügge herausgegebenen Buch Einblick in seine umfangreiche personenbezogene Überlieferung zur Geschichte des Nationalsozialismus und der sich daraus ergebenden Folgen nach 1945. Es möchte damit an historische Quellen staatlicher Herkunft heranführen, die für vielfältige geschichtliche Fragestellungen der wissenschaftlichen Forschung wie auch für die gesellschaftliche und private Erinnerungsarbeit und historische Selbstvergewisserung von Bedeutung sind. Diesem breiten Benutzerkreis eine Hilfestellung und Handreichung für den Umgang mit personenbezogenen Unterlagen zur NS-Zeit im Niedersächsischen Landesarchiv zu geben ist das Ziel der Veröffentlichung.

Die hier vorgestellten Aktengruppen dokumentieren das Handeln von Verwaltung und Justiz während der NS-Zeit und in den ersten Nachkriegsjahrzehnten. In ihnen spiegelt sich vor allem das unermessliche Leid und das erlittene Unrecht von Opfern des Nationalsozialismus. Diese Archivalien sind nach wie vor ein elementarer Zugang zur NS-Geschichte vor wie nach 1945. Zudem liegen diese im Landesarchiv in allen Abteilungen in großen Mengen zur Benutzung bereit. Doch sind zum einen die verfügbaren Quellentypen, ihre Besonderheiten, die Hintergründe ihrer Entstehung und die Möglichkeit der gezielten Suche und Auswertung den Forschenden, insbesondere wenn sie sich zum ersten Mal mit dieser Materie beschäftigen, oft unbekannt.

An dieser Stelle möchte die vorliegende Publikation ansetzen: Die Quellen, die Suchstrategien und die Benutzungs- sowie Auswertungsmöglichkeiten werden von Experten und Expertinnen aus dem Landesarchiv vorgestellt. Benutzung zu ermöglichen und nach Kräften zu fördern ist nicht nur gesetzlicher Auftrag, sondern auch Anspruch und Selbstverständnis des Niedersächsischen Landesarchivs.

Personenbezogene Unterlagen zur NS-Zeit und ihren Folgen im Niedersächsischen Landesarchiv — Quellengruppen und Nutzungsmöglichkeiten, herausgegeben von Kirsten Hoffmann, Bernhard Homa und Nicolas Rügge (Kleine Schriften des Niedersächsischen Landesarchivs, Band 3), Hannover 2023, 132 S., zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-9822657-1-1, 9,00 €. Diese Publikation können Sie über den Buchhandel oder direkt beim Niedersächsischen Landesarchiv, Am Archiv 1, 30169 Hannover, oder per E-Mail an poststelle@ nla.niedersachsen.de beziehen.

Jetzt als virtuelle Ausstellung: „Modische Schwergewichte aus Namibia – Traditionelle Kleidung und Schmuck der Hererofrauen“

Seit dem 13.04.2022 präsentiert das Roemer- und Pelizaeus-Museum (RPM) Hildesheim die neue virtuelle Ausstellung Modische Schwergewichte aus Namibia – Traditionelle Kleidung und Schmuck der Hererofrauen. Als „analoge“ Ausstellung war sie vom 11.02.2020 bis zum 31.01.2021 bereits im RPM zu sehen. Dank finanzieller Unterstützung durch das Verbundprojekt PAESE („Provenienzforschung in außereuropäischen Sammlungen und der Ethnologie in Niedersachsen“) konnte jetzt eine virtuelle Fassung entstehen. Sabine Lang, Provenienzforscherin am RPM, schrieb das Drehbuch. Jenny Hoyer, Studentin der Visuellen Kommunikation an der Hochschule Hannover, machte daraus eine virtuelle Ausstellung im Stil eines Dokumentarfilms.

Die Umsetzung in ein virtuelles Format bot Raum für viele neue Extras. In Kurzvideos stellt die Kuratorin Sabine Lang einzelne Stücke eingehend vor und erzählt über deren Sammler. Zuschauer/innen erfahren außerdem, wie in einem aufwendigen Verfahren dünne Scheibchen aus Straußeneierschalen hergestellt werden, was es mit Kosmetik-Behältern aus Schildkrötenpanzern auf sich hat, wie schwer die Hererofrauen an mit Eisen besetzter Kleidung und Schmuck zu tragen hatten und warum sie die von Missionaren eingeführten leichten Baumwollkleider durchaus attraktiv fanden.

Weitere Themen sind die deutsche Kolonialzeit sowie die traditionelle materielle Kultur der Herero. Auch der Verlust dieses materiellen Erbes infolge des Deutsch-Namibischen Krieges 1904-1908 ist Thema der Ausstellung. Zur Sprache kommt außerdem, wie schwierig es oft ist, eine Kernaufgabe ethnologischer Provenienzforschung zu erfüllen, nämlich Licht auf die genauen Erwerbungsumstände in kolonialen Kontexten zu werfen.

Die virtuelle Ausstellung „Modische Schwergewichte aus Namibia“ ist auf dem YouTube-Kanal des RPM zu sehen.

Dauer: ca. 50 Minuten. Sprache: Deutsch mit englischen Untertiteln.

Stellenausschreibung “Die Sammlung Karl Braun und die Rolle des Amani Instituts während der deutschen Kolonialzeit in Tansania.”

Die Museen Stade suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine wissenschaftliche Fachkraft im Bereich Provenienzforschung in kolonialen Kontexten.

Gefördert vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste, realisieren die Museen Stade ab Mai 2022 ein Forschungsprojekt mit dem Titel:
“Die Sammlung Karl Braun und die Rolle des Amani Instituts während der deutschen Kolonialzeit in Tansania.”

Das auf 24 Monate ausgelegte Projekt widmet sich einem ausgewählten Sammlungsbestand der Museen Stade und arbeitet darüber hinaus die Netzwerke des Transfers ethnografischer Objekte im Kontext des Amani-Instituts während der deutschen Kolonialzeit in Tansania auf. Gleichzeitig ist die Geschichte des Instituts Gegenstand der Untersuchungen.

Neben den Forschungen in deutschen Archiven gibt es im Rahmen des Projekts eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen in Tansania, u.a. dem Amani Medical Research Centre.

Für das Projekt suchen wir eine Person mit ausgewiesenen Kenntnissen in der Provenienzforschung und sehr guten kommunikativen Fähigkeiten.

Sie erwartet ein hoch motiviertes Team, das darum bemüht ist, die Stader Museumslandschaft immer wieder unter der Berücksichtigung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen neu zu gestalten. Wir bieten Ihnen die Chance, aktiv an diesem Prozess mitzuarbeiten.

Zu Ihren Aufgaben gehört insbesondere:
• Sichtung, Aufbereitung und Auswertung verschiedener Archivbestände
• Umfassende Recherche zum Amani Institut
• Katalogisierung der Sammlung Karl Braun
• Kommunikation mit den Partnerinstitutionen in Tansania
• Arbeitsbesuche und Workshops in Tansania und Deutschland
• Pflege der Projektwiki
• Publikation und Ausstellung der Projektergebnisse in enger Zusammenarbeit mit der Museumsleitung

Ihr Profil sollte folgende Anforderungen erfüllen:
• Abgeschlossenes Studium im Bereich Ethnologie, Postcolonial Studies, Geschichte, Social Anthropology oder Kulturwissenschaften
• Erfahrungen in der Provenienzforschung
• Erfahrungen im Bereich Datenbanken/Digitalisierung
• Sehr gute kommunikative Fähigkeiten
• Sehr gute Englischkenntnisse, im Idealfall Sprachkenntnisse in Kiswahili
• Ausgeprägte Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Organisationstalent sowie ein überdurchschnittliches Maß an Eigeninitiative und Kreativität

Vertrag und Eingruppierung:
Die Stelle ist auf zwei Jahre befristet. Die Eingruppierung erfolgt in der Entgeltgruppe 13 Entgeltordnung (VKA) zum TVöD – abhängig von der Ausbildung und Berufserfahrung.

Bewerbung:

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann bewerben Sie sich! Wir sind gespannt auf motivierte, begeisterungsfähige Persönlichkeiten und freuen uns, Sie kennen zu lernen.

Für Rückfragen steht Ihnen der Direktor der Musen Stade Herr Dr. Möllers telefonisch unter 04141-79773-11 oder per Email unter zur Verfügung.

Bürostandort ist Stade, ggf. kann die Tätigkeit auch in Teilpräsenz ausgeführt werden.

Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen bis zum 10. April 2022 vorzugsweise per E-Mail an: .

Wenn Sie Ihre Bewerbung postalisch einreichen möchten, richten Sie diese bitte an:
Museen Stade
Wasser West 39
21682 Stade

CfP: “Glanz, Licht und Schatten – Provenienzforschung zu Silberbeständen”

Die Tagung wird im Rittersaal des Residenzschlosses Celle in Präsenz stattfinden, voraussichtlich aber auch hybrider Form angeboten.

Das Bomann-Museum erforscht aktuell im Rahmen eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekts die Herkunft seiner Sammlung an Silberobjekten, die zwischen dem Ende des 17. und der Mitte des 19. Jahrhunderts von Celler Meistern gefertigt wurden. Wie in einigen anderen norddeutschen Museen auch, entstand eine solche Sammlung von regionalem Silber erst ab den 1960er Jahren. Dies lag besonders daran, dass die Kenntnisse zu den Stadt- und Meistermarken, unter anderem durch die Forschungen von Wolfgang Scheffler, erst zu diesem Zeitpunkt erheblich erweitert wurden. So war die Celler Stadtmarke vorher in der Kunst- und Fachwelt noch unbekannt. Dennoch hatte das Celler Silber wegen seiner Qualität schon zur Zeit seiner Herstellung einen weit über Celle hinausgehenden Absatzmarkt gefunden und gelangte später auch in große Silbersammlungen.

Auch wenn der Erwerb der Silberobjekte durch das Bomann-Museum erst ab 1960 erfolgte, ist die Klärung ihrer Provenienz zwischen 1933 und 1945 im Sinne der Washingtoner Erklärung ebenso relevant. Silberobjekte waren sowohl als Gebrauchsgegenstände in den Haushalten jüdischer Familien vorhanden, als auch waren Stücke von hohem künstlerischem Wert in jüdischen Kunstsammlungen vertreten. Ab 1938 war kein freihändiger Verkauf dieser Silbergegenstände mehr möglich und durch die „Dritte Anordnung aufgrund der Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden“ vom 21. Februar 1939 bestand ein Zwang, sämtliche Silbergegenstände abzuliefern. „Kunst- und Seltenheitssilber“ wurde dabei nicht eingeschmolzen, sondern zu geringen Preisen an die Bevölkerung, aber auch an Museen verkauft. Allerdings hatte der Entzug von Silber in jüdischem Eigentum, wie bei vielen Objekten auch, schon vor 1938 begonnen. Nicht selten musste es aufgrund der zunehmenden Repressalien schon zwangsweise veräußert werden.

Im Rahmen der Tagung sollen möglichst verschiedene Ansätze der bisherigen Forschungen zum Oberthema Silber vorgestellt und diskutiert werden. Willkommen sind daher Beiträge zur Provenienzforschung zu anderen musealen Silbersammlungen, zu Erwerbungen bei den Leihämtern in den Jahren 1939/40, zu Judaica, zu einschlägigen Kunsthandlungen und auch Einzelfallrecherchen oder allgemeine Impulse zur Provenienzforschung zu Silberobjekten.

Bitte senden Sie Ihre Vortragsidee in Form eines Abstracts (max. 3.000 Zeichen) bis zum 27. März an folgende Adresse:

 

Stellenanzeige Institut für Ethnologie und Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen: wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (w/m/d)


Einrichtung: Institut für Ethnologie und Ethnologische Sammlung (ID 15920)

Ansprechpartner: Dr. Michael Kraus

Besetzungsdatum: ab sofort

Veröffentlichungsdatum: 06.12.2021


Am Institut für Ethnologie und Ethnologische Sammlung der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt, gefördert aus Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, für die Dauer von zwölf Monaten eine Stelle als

wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (w/m/d)

mit 50% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit (z.Zt. 19,9 Stunden/ Woche) zu besetzen. Die Entgeltzahlung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 TV-L.

Projekt/Aufgabe
Die Stelle ist an der Ethnologischen Sammlung angesiedelt in Fortführung des niedersächsischen Provenienzforschungs-Verbunds PAESE (Provenienzforschung in außereuropäischen Sammlungen und der Ethnologie in Niedersachsen). Arbeitsschwerpunkte sind:

  • Unterstützung der Arbeiten in der Ethnologischen Sammlung bei der Umsetzung der 3-Wege-Strategie des Bundes
  • Vorbereitung eines gemeinsamen DFG-Antrags im PAESE-Verbund (LIS/Digitalisierung)
  • Digitalisierungsarbeiten in der Ethnologischen Sammlung
  • Abstimmung gemeinsamer Planungen mit den anderen PAESE-Verbundpartnern

Qualifikationen

  • Studium der Ethnologie oder einer im Rahmen der Aufgabenstellung vergleichbaren Wissenschaft
  • Sicherheit im Umgang mit unterschiedlichen museumsbezogenen Datenbanksystemen sowie Erfahrungen in Fragen der Digitalisierung
  • Sicheres Auftreten, Befähigung zur eigenständigen Arbeit ebenso wie zur Teamarbeit
  • erwünscht sind regionale Kenntnisse zu Ozeanien und hierbei vor allem Kenntnisse zur materiellen Kultur
  • wünschenswert sind weiterhin Erfahrungen in der ethnologischen Museumsarbeit sowie bei der Erstellung wissenschaftlicher Anträge

Die Universität Göttingen strebt in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordert daher qualifizierte Frauen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Sie versteht sich als familienfreundliche Hochschule und fördert die Vereinbarkeit von Wissenschaft/Beruf und Familie. Die Universität hat sich zum Ziel gesetzt, mehr schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Bewerbungen Schwerbehinderter erhalten bei gleicher Qualifikation den Vorzug.

Bei Fragen zur Stelle wenden Sie sich bitte an: Dr. Michael Kraus,

Ihre Bewerbung senden Sie mit den üblichen Unterlagen (CV, Motivationsschreiben, ggfs. Angaben zu bisherigen Erfahrungen im Rahmen des vorgegebenen Aufgabenprofils) bis spätestens 10.01.2022 bitte ausschließlich in digitaler Form an: Sekretariat des Instituts für Ethnologie und Ethnologische Sammlung, Frau Kristin Jansen,

Hinweis:
Wir weisen darauf hin, dass die Einreichung der Bewerbung eine datenschutzrechtliche Einwilligung in die Verarbeitung Ihrer Bewerberdaten durch uns darstellt. Näheres zur Rechtsgrundlage und Datenverwendung finden Sie im Hinweisblatt zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).

Stiftungsrat des Deutschen Zentrum Kulturgutverluste beschließt Neuerungen der Förderrichtlinien

07.12.2021

Der Stif­tungs­rat des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te hat auf sei­ner Sit­zung am 2. No­vem­ber 2021 Än­de­run­gen in der Richt­li­nie für die För­de­rung der Pro­ve­ni­enz­for­schung (NS-ver­fol­gungs­be­dingt ent­zo­ge­nes Kul­tur­gut) be­schlos­sen.

Die Än­de­run­gen be­zie­hen sich auf die Dau­er der Lauf­zeit der vom Zen­trum ge­för­der­ten Pro­jek­te und die Hö­he der Fi­nan­zie­rung. Bis­lang war die För­de­rung ei­nes Pro­jekts nur für die Dau­er von 36 Mo­na­ten mög­lich. Künf­tig kann in be­son­de­ren, be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len ei­ne För­de­rung bis zu 60 Mo­na­ten er­fol­gen.

Bis zu ei­ner För­der­sum­me von 350.000 Eu­ro – statt bis­her von 300.000 Eu­ro – ent­schei­det der Vor­stand der Stif­tung Deut­sches Zen­trum Kul­tur­ver­lus­te über die Zu­wen­dung. Soll­te die­se För­der­sum­me in be­grün­de­ten Fäl­len über­schrit­ten wer­den, trifft der Stif­tungs­rat die Ent­schei­dung .

Au­ßer­dem wird die För­de­rung von Pro­jek­ten zur Er­schlie­ßung, Ver­zeich­nung und Aus­wer­tung von Ar­chi­va­li­en und Do­ku­men­ten, die über den Ein­zel­fall hin­aus von grund­sätz­li­cher Be­deu­tung sind, er­wei­tert. Bei­spiels­wei­se sind hier Re­tro­di­gi­ta­li­sie­run­gen von Ar­chi­va­li­en und Do­ku­men­ten so­wie die Ent­wick­lung di­gi­ta­ler In­fra­struk­tu­ren in be­son­de­ren, be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len mög­lich, Ei­ne dau­er­haf­te Un­ter­hal­tung und Pfle­ge der di­gi­ta­len For­schungs­in­fra­struk­tur kann vom Zen­trum nicht über­nom­men wer­den, son­dern muss an­der­wei­tig ge­währ­leis­tet wer­den.

Die För­der­richt­li­nie tritt zum 1. De­zem­ber 2021 in der ge­än­der­ten Fas­sung in Kraft.

För­der­richt­li­nie “NS-Raub­gut”  (PDF, 270 KB)

Onlineportal „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ gestartet

Pressemitteilung der Deutschen Digitalen Bibliothek

Berlin, 30. November 2021

Die Deutsche Digitale Bibliothek hat heute das Onlineportal „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ unter der Domain ccc.deutsche-digitale-bibliothek.de freigeschaltet. Damit ist Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten von 25 Piloteinrichtungen innerhalb der Deutschen Digitalen Bibliothek online verfügbar. Zunächst als Prototyp entwickelt, soll das Portal künftig zu einer umfassenden zentralen Veröffentlichungsplattform für Informationen über Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen ausgebaut werden.

Zum Start steht das Portal in deutscher und englischer Sprache mit Informationen zu rund 8.000 Nachweisen zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten zur Verfügung, wobei Beschreibungen in der Regel zunächst nur auf Deutsch vorliegen. In einem nächsten Schritt werden relevante Daten, die bereits jetzt in der Deutschen Digitalen Bibliothek enthalten sind, als „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ gekennzeichnet, damit sie künftig ebenfalls im Portal auffindbar sind. Perspektivisch soll das Portal in weiteren Sprachen angeboten sowie mit Daten von weiteren Kultur- und Wissenseinrichtungen bereitgestellt werden.

Die Entwicklung des neuen Portals geht auf die von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden im Oktober 2020 vereinbarte „3 Wege-Strategie zur Erfassung und digitalen Veröffentlichung von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland“ zurück. Ziel der „3 Wege-Strategie“ ist es, im Hinblick auf Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten größtmögliche Transparenz herzustellen. Die Aufbauphase des heute gestarteten Portals wird von der Bundesregierung aus dem Etat für Kultur und Medien finanziert.

Staatsministerin für Kultur und Medien Prof. Monika Grütters: „Größtmögliche Transparenz – das ist ein wichtiger Gradmesser für den verantwortungsvollen Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in unseren Museen und Einrichtungen. Sie ist der Maßstab für unsere Glaubwürdigkeit und die Grundlage für einen zukunftsgerichteten Austausch mit den Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften über den weiteren Umgang mit diesen Objekten, der Rückgaben einschließt. Das neue Onlineportal der Deutschen Digitalen Bibliothek ist ein nächster wichtiger Schritt in diese Richtung, dem mit Unterstützung des Bundes weitere folgen werden.“

Die „3 Wege-Strategie“ wurde im Rahmen des 13. Kulturpolitischen Spitzengespräches am 14. Oktober 2020, an dem die Staatsministerin für Kultur und Medien, der Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation des Auswärtigen Amtes, die Kulturminister*innen, die Kultursenator*innen der Länder sowie Vertreter*innen der kommunalen Spitzenverbände teilnahmen, vereinbart.

Dr. Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin und Vorsitzender der Kulturministerkonferenz: „Ich begrüße die politische Bereitschaft aller staatlichen Ebenen in Deutschland, sich zu einem transparenten Zugang zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten zu bekennen. Das Portal wird die Transparenz über die Sammlungsbestände bundesweit ganz wesentlich befördern und eine wichtige Grundlage für den weiteren Dialog über Rückführungen mit den Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften sein. Die Restitution geraubter Kulturgüter bleibt ein wichtiger Bestandteil der Auseinandersetzung mit unserem kolonialen Erbe.“

Dr. Andreas Görgen, Abteilungsleiter Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt: „Transparenz ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen gemeinsamen Dialog. Die Deutsche Digitale Bibliothek ist ein hervorragender Partner für diese Aufgabe. Sie erweitert den Kreis derjenigen, die die Voraussetzungen für Rückgaben schaffen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!“

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Parzinger, Sprecher des Vorstands der Deutschen Digitalen Bibliothek und Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz: „Ich freue mich, dass der Deutschen Digitalen Bibliothek das Vertrauen für diese komplexe Aufgabe entgegengebracht wird. Mit ihrer umfangreichen Erfahrung im Zusammenführen von heterogenen Beständen aus unterschiedlichsten Kultureinrichtungen kann sie wichtige technische Voraussetzungen für einen transparenten Zugang zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten schaffen.“

 

Links und weitere Informationen – Portal „Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“:

Startseite: https://ccc.deutsche-digitale-bibliothek.de

Hintergrund: https://ccc.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/ueber-uns-ccc

Fragen und Antworten: https://ccc.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/fragen-antworten

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