Die JDCRP bietet im Februar 2025 ein digitales Einsteigerseminar zu NS-Raubkunst in drei Schritten an.
Im Rahmen eines durch die Europäische Union und die Claims Conference geförderten Projektes bietet das Jewish Digital Cultural Recovery Project (JDCRP) ein rein digitales Einsteigerseminar in Kooperation mit dem Projektpartner Zentralinstitut für Kunstgeschichte an. Es richtet sich zwar vor allem an Studierende, steht aber allen Interessierten offen. Spezifisches Vorwissen ist nicht erforderlich, lediglich eine gewisse Erfahrung mit Recherchen im Internet.
Das Online-Seminar besteht aus drei Teilen von je 120 Minuten: 6., 13. und 20. Februar 2025, 16:00 bis 18:00 Uhr. Jede Sitzung bietet ausreichend Raum für Fragen und Diskussion; Feedback durch die Teilnehmenden sowie Austausch über das Seminar sind ausdrücklich erwünscht.
Die Einführung bietet einen Einblick in das Thema anhand von Quellen, die die historischen Prozesse der Ausgrenzung, Verfolgung, Enteignung bzw. Beschlagnahmung und „Verwertung“ von jüdischem Kulturgut dokumentieren. Das Online-Seminar ist zudem eine erste – voraussetzungslose – Einführung in Rechercheansätze, -strategien und -techniken. Es gestattet den Teilnehmenden den Austausch mit Expert:innen. Sowohl die Teilnahme an einzelnen Sitzungen als auch an allen drei Terminen ist kostenlos und ohne Anmeldung oder Registrierung möglich.
Die drei Termine sind chronologisch-thematisch strukturiert und bauen aufeinander auf:
6. Februar 2025: Quellen aus der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945)
Für die Recherche in Täter:innen-Dokumenten werden digitalisierte und analoge Quellen vorgestellt.
- Digital: „Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg“ (ERR) / Jeu de Paume, Göring, Sonderauftrag Linz
- Analog und digital: Bildarchiv des ERR in der Photothek des ZI, Auktionskataloge und Zeitschriften aus der Zeit des NS (teilweise via German Sales)
13. Februar 2025: Quellen aus der Nachkriegszeit (nach 1945)
Digitalisierte und analoge Quellen aus der unmittelbaren Nachkriegszeit, angefertigt durch die Alliierten in den Central Collecting Points (CCP), stehen im Vordergrund der zweiten Sitzung.
- Digital: CCP München, Fold3, Bundesarchiv; JDCRP: CCP Marburg, CCP Wiesbaden
- Analog: Fotografien aus dem CCP München in der Photothek des ZI, Publikation von Iris Lauterbach zur Tätigkeit des Münchener CCP.
20. Februar 2025: Weitere wichtige digitale Quellen (Kunsthändler:innenarchive, zentrale Datenbanken)
Forschungsprojekte: Entartete Kunst, Mosse Research etc.
- Zentrale Datenbanken: Lost Art, Proveana, Getty Provenance Index etc.
- Forschung zu zentralen Akteur:innen (Kunsthändler:innen, sowohl jüdisch als auch nichtjüdisch): Hugo Helbing (annotierte Auktionskataloge), German Sales Portal, Böhler re:search, Galerie Heinemann online, Forschungsdaten zum Auktionshaus Weinmüller etc.
- Wiedergutmachungsportal
Die drei Sitzungen werden durchgeführt von Expert:innn des JDCRP wie Deidre Berger (JDCRP Chair of the Executive Board), Anne Uhrlandt MA (JDCRP Research and Documentation Officer) und Rüdiger Mahlo (Repräsentant der Claims Conference in Deutschland) sowie apl. Prof. Dr. Christian Fuhrmeister (Zentralinstitut für Kunstgeschichte/LMU München), Jun.-Prof. Dr. Meike Hopp (TU Berlin), Dr. Stephan Klingen (ehemals Zentralinstitut für Kunstgeschichte) und anderen.
Die Teilnahme ist kostenlos; es ist keine Anmeldung oder Registrierung erforderlich. Dem Zoom-Meeting können Sie unter folgendem Link beitreten: https://us02web.zoom.us/j/85659345839?pwd=UmFZYU0xN1NxMGJ1MjlQM054NXgvZz09 . Meeting-ID: 856 5934 5839 | Passwort: 148258. Die Seminarsitzungen werden aufgezeichnet. Die Teilnahme setzt eine Einwilligung voraus.
Die Seminarreihe ist eine Veranstaltung des JDCRP (Jewish Digital Cultural Recovery Project) in Kooperation mit dem ZI und der TU Berlin.