Anneke de Rudder erhält Obermayer Award 2024

Anneke de Rudder erhält den Obermayer Award 2024 für ihre Arbeit als Provenienzforscherin im Bereich NS-Raubgut. Sie ist derzeit tätig an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und forscht seit vielen Jahren umfassend zum Leben von Jüdinnen und Juden u.a. in Lüneburg. Ihr Fokus liegt auf der Rückgabe von NS-Raubgut an die rechtmäßigen Erbinnen und Erben von NS-Verfolgten. Anneke de Rudder hat beispielsweise im Auftrag des Museum Lüneburg fast 60 Erben eines einst prominenten jüdischen Bürgers von Lüneburg, Marcus Heinemann, ermittelt und zusammen mit einer Nachfahrin eine Restitutionsfeier organisiert, an der mehrere Dutzend Nachfahren teilnahmen. Darüber hinaus arbeitet sie am Aufbau einer digitalen Datenbank mit Namen, Daten, Geschichten und Fotos zu Lüneburgs jüdischen Familien, die Nachkommen, Bürger:innen und Forscher:innen weltweit zur Verfügung steht.

Die Provenienzforscherin arbeitet derzeit in einem vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekt in den Sondersammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste gratuliert Anneke de Rudder herzlich zur Auszeichnung. Die Zeremonie findet am 29. Januar um 18:30 Uhr auf Einladung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Kai Wegner, und der Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, Cornelia Seibeld, im Roten Rathaus statt. Verfolgen Sie die Awards im Livestream hier: https://widenthecircle.org/de/obermayer-awards/watch

Die Obermayer Awards, organisiert und verwaltet durch Widen the Circle, werden deutschen Personen und Gruppen verliehen, die aufgezeigt haben, welch wichtige Rolle die jüdische Bevölkerung vor der Zeit des Nationalsozialismus über Hunderte von Jahren für die deutsche Gesellschaft spielte. Ausgezeichnet wird darüber hinaus das Engagement von Menschen, die sich ausgehend von den Lehren aus der Geschichte der Bekämpfung von Vorurteilen und Rassismus (einschließlich Antisemitismus) widmen und die Verständigung zwischen verschiedenen Gruppen fördern, um dem Aufkommen und der zunehmenden Verbreitung von Vorurteilen etwas entgegenzusetzen. Der renommierte Preis wird seit mehr als zwei Jahrzehnten verliehen.

Artikel-Informationen

26. Januar 2024