Eine Website über die Nachforschungen und Ergebnisse zur gestohlenen Kunstsammlung von Karl und Emilie Adler ist online gegangen.
Der Münchner Fabrikant Karl Adler sammelte gemeinsam mit seiner Frau Werke der zeitgenössischen Avantgarde. Er wurde 1938 im Konzentrationslager Dachau ermordet, seiner Frau Emilie gelang die Flucht nach Palästina zu ihren Kindern. Die mindestens 130 Kunstwerke aus dem Besitz der Adlers sind seither verschollen.
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste förderte die Provenienzforschung zum The Emilie & Karl Adler Collection Project zwischen Juni 2021 und März 2024. Die kürzlich gelaunchte Website www.karlandemilieadler.com fasst die Ergebnisse auf Deutsch, Englisch und Hebräisch zusammen.
„Vor allem bin ich stolz darauf, die Geschichte von Karl und Emilie erzählen zu können, mutigen Menschen voller Liebe zur Kunst, zu Künstlern und zu den Menschen im Allgemeinen, deren unkonventioneller Geschmack eine außergewöhnliche Sammlung in Art und Umfang hervorbrachte, und deren Geschichte mit einer großen Familie in Israel endet,“ sagt Hagar Lev, eine Urenkelin der Adlers. Sie vertrat ihre Familie, die Nachfahren der Adlers, während der Projektlaufzeit.
Hagar Lev nahm im September 2021 an der digitalen Gesprächsreihe des Zentrum mit Nachfahr:innen jüdischer Kunstsammler:innen im Rahmen des Festjahrs „#2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland“ teil und sprach über ihre Familiengeschichte. Finden Sie hier die Aufzeichnung in unserer Veranstaltungsdokumentation.