Verlängerung der Ausstellung im Bomann-Museum Celle: Suche nach Herkunft. NS-Raubkunst im Bomann-Museum?!

  1. Juli 2019 – 29. März 2020 verlängert bis 13. September 2020

 

Die Sonderausstellung zu ausgewählten Ergebnissen aus drei Jahren Provenienzforschung ist verlängert bis zum 13. September 2020

 

2016 begann das Bomann-Museum mit Unterstützung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste die systematische Überprüfung der Sammlungszugänge aus den Jahren 1933 bis 1945. Entsprechend der Vielseitigkeit der Celler Sammlung sind sehr unterschiedliche Objektgruppen zu untersuchen. Dabei ist detektivischer Spürsinn gefragt, um die Herkunft so weit wie möglich zu klären. Dies kann sehr zeitintensiv sein und nicht immer gelingt unmittelbar eine lückenlose Rekonstruktion der Objektbiografie. Zahlreiche Quellen sind dabei zu sichten: angefangen von den Spuren auf dem jeweiligen Objekt über die Dokumentation im eigenen Haus bis hin zu Unterlagen in Archiven im In- und Ausland.

Die Ausstellung vermittelt einen Überblick über wichtige Ergebnisse, aber auch Herausforderungen bei der bisherigen Forschungsarbeit. Sie beleuchtet sowohl die Zugänge aus lokalem jüdischem Besitz nach 1933 als auch Erwerbungen aus dem Kunsthandel, insbesondere bei Hans W. Lange in Berlin. Darunter konnten bisher mehrere Objekte identifiziert werden, die infolge des systematischen NS-Kunstraubs in Europa enteignet wurden, unter anderem in den Niederlanden und Frankreich. Zwei 1943 erworbene Gemälde gehörten zuvor zur Sammlung des Hitler-Fotografen Heinrich Hoffmann. Diese und weitere Fälle sowie die spannenden Recherchewege können in der Ausstellung anschaulich nachvollzogen werden.

Anfang März 2020 wurde ein neuer Ausstellungsteil zu textilen Erwerbungen hinzugefügt, der vor der zwischenzeitlichen Schließung aufgrund der Corona-Krise nur wenige Tage gezeigt werden konnte. Seit dem 7. Mai sind das Museum und die Ausstellung nun wieder geöffnet. Im Museum sind die derzeit üblichen Hygienestandards (Tragen ein Mund-Nasen-Bedeckung und Abstand von mindestens 1,5 Meter zu anderen Personen) zu beachten, um einen sicheren Besuch zu ermöglichen. Da öffentliche Führungen derzeit nicht möglich sind, wird die Ausstellung durch digitale Angebote ergänzt.

 

Artikel-Informationen

14. Mai 2020