Umfrage des ZI für Kunstgeschichte München: Kunstwerke aus der ehem. Galerie Stern

Seit Juli 2018 wird am Zentralinstitut für Kunstgeschichte München im Rahmen des internationalen „Stern Cooperation Project“ (SCP) die Geschichte der jüdischen Kunsthändlerfamilie Julius & Selma Stern mit ihren Kindern Max, Hedi und Gerda sowie die Geschäfte der Familie Stern – die Galerie Stern, Düsseldorf, die Londoner West´s Galleries sowie die Dominion Gallery, Montreal – recherchiert. Das SCP wird maßgeblich vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste unterstützt (siehe https://www.zikg.eu/projekte/projekte-zi/stern-cooperation-project).

Dr. Max Stern übernahm 1934, nach dem Tod des Vaters Julius, die 1913 gegründete Düsseldorfer Galerie. Ein Jahr später wurde er aufgefordert, die Galerie zu liquidieren. In der Auktion 392 des Kölner Auktionshauses Lempertz wurden zahlreiche Werke im November 1937 versteigert. Die Familie emigrierte, und Max betrieb im Londoner Exil mit seiner Schwester Hedi die West´s Galleries, bis er als „enemy alien“ interniert wurde. 1940 gelang ihm die Verlegung in ein Lager in Kanada, wo er wenig später in die Dominion Gallery eintrat, die er bald übernahm und bis zu seinem Lebensende 1987 erfolgreich leitete.

Das SCP versucht, die Aktivitäten der Galerie Stern besonders in den 1930er Jahren zu rekonstruieren; hierbei spielen die Unterlagen im Archiv der National Gallery of Canada in Ottawa eine zentrale Rolle. Diese Überlieferung wird ergänzt durch Recherchen in Datenbanken und (annotierten) Auktionskatalogen sowie in zahlreichen Archiven. Zugleich will das SCP die in Museen vorhandenen Angaben und Werke, die von der Galerie Stern gehandelt wurden, umfassend dokumentieren.

Wir möchten Sie daher bitten, uns mitzuteilen, ob Ihr Haus bzw. Ihre Sammlung zwischen 1913 und 1937 Kunstwerke in bzw. von der Galerie Stern erworben hat. In Frage kommen dabei insbesondere Gemälde Alter Meister – vor allem niederländische Werke des 17. Jahrhunderts – sowie Werke aus dem 19. Jahrhundert (die Düsseldorfer Malerschule gehörte zu den Schwerpunkten der Kunsthandlung).

Das Forschungsprojekt sammelt Abbildungen von Labels / Etiketten, die auf den Bildrückseiten aufgebracht sind, um das Inventarisierungssystem der Galerie Stern zu analysieren. Hier finden Sie einige Beispiele:

Die Labels / Etiketten weisen keinen Galerie-Namen o.ä. auf, sie sind lediglich handschriftlich markiert mit einem Code aus entweder Lgb oder Co, einer vierstelligen Nummer sowie den Maßen, getrennt durch Schrägstrich. Lgb xxxx H/B oder Co xxxx H/B.

Wir sind Ihnen für Hinweise auf Objekte, Rückseitenabbildungen ebenso dankbar wie für Hinweise auf Korrespondenz Ihres Hauses mit der Galerie Stern.

Diese Umfrage an ausgewählte deutsche Museen ist elementarer Bestandteil des Forschungsprojektes. Alle Ergebnisse werden in den offiziellen Bericht an das DZK aufgenommen.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung.

Beste Grüße,

Anne Uhrlandt, PD Dr. Christian Fuhrmeister, Dr. Stephan Klingen

Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Stern Cooperation Project
Katharina-von-Bora-Str. 10
80333 München
Tel. +49 (0)89 289 27 596


www.zikg.eu

Artikel-Informationen

8. Februar 2019