Sonderausstellung "Deportationsort Ahlem", Gedenkstätte Ahlem, Hannover

Von Sonntag, 20.11.2016 bis Freitag, 31.03.2017

Die “Judentransporte” ab Hannover 1941-1944: Eine Ausstellung, die vom 20.11.2016 bis 31.3.2017 in der Gedenkstätte Ahlem zu sehen ist, beschäftigt sich mit diesen Transporten ebenso wie mit den Zielorten der Deportation. Die Eröffnung findet in Anwesenheit von Holocaustüberlebenden sowie deren Angehörigen statt.

Im September 1941 ordnete Hitler die Deportation der Jüdinnen und Juden aus dem Deutschen Reich und den annektierten Gebieten an. Das Gelände der israelitischen Gartenbauschule in Ahlem wurde zur zentralen Sammelstelle für die Verschleppung von 2.173 jüdischen Männern, Frauen und Kindern und damit zu einem Ort des Terrors und der Angst. In sieben Transporten kamen diese Menschen über Ahlem und den Bahnhof Fischerhof nach Riga, Warschau, Auschwitz und Theresienstadt. Nur 144 von ihnen erlebten die Befreiung. Eine Sonderausstellung, die vom 20. November 2016 bis zum 2. April 2017 in der Gedenkstätte Ahlem, Heisterbergallee 10, in 30453 Hannover zu sehen ist, beschäftigt sich mit diesen Transporten ebenso wie mit den Zielorten der Deportation.

Austellung, päd. Angebote, Vorträge und mehr

Anhand von Biografien werden die Schicksale der Opfer sichtbar, Zeitzeugen berichten in Interviews von den Deportationen. Begleitet wird die Ausstellung “Deportationsort Ahlem – Die ‚Judentransporte ab Hannover 1941- 1944” von einem umfangreichen pädagogischen Angebot sowie wissenschaftlichen Vorträgen und Zeitzeugengesprächen. Sie sind Teil eines gemeinsamen Veranstaltungsprogramms von Region und Landeshauptstadt Hannover. 

Eröffnung am 20. November

Regionspräsident Hauke Jagau wird die Sonderausstellung am Sonntag, 20. November 2016, um 15 Uhr in der Gedenkstätte Ahlem, eröffnen. Grußworte sprechen Rabbiner Dr. Menachem Barkahan vom Riga Ghetto Museum und Gitta Kleinberger, Tochter der Holocaust-Überlebenden Margot Kleinberger. Die musikalische Begleitung übernimmt Prof. Andor Iszák. Außerdem sind Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schule 6 anwesend, die sich im Rahmen eines Schulprojekts mit der Geschichte der Deportation auseinandergesetzt und einen Teil der Ausstellung mitgestaltet haben.

Gegen das Vergessen

“Unser Ziel muss es sein, sicherzustellen, dass die Menschen, die dem Nationalsozialismus zum Opfer gefallen sind, nicht in Vergessenheit geraten. Das sind wir ihnen und ihren Angehörigen schuldig”, betont Regionspräsident Hauke Jagau. “Mit der Ausgrenzung von Minderheiten hat die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten ihren Anfang genommen. Wir müssen verhindern, dass sich solche Tendenzen erneut in der Gesellschaft breit machen.”

Persönliche Geschichten stehen im Mittelpunkt

Die Sonderausstellung setzt wie auch das Begleitprogramm neben den historischen Fakten und aktuellen Forschungsergebnissen auf biografisches Material und persönliche Geschichten: Interessierte Schulklassen haben zum Beispiel die Möglichkeit, mit Nachfahren der Familie Rosenblatt oder mit der Zeitzeugin Henny Simon ins Gespräch zu kommen. Sie wurde zusammen mit ihrer Mutter im Dezember 1941 über Ahlem ins Ghetto Riga deportiert, wo ihre Mutter 1944 starb. Henny Simon überlebte und wanderte 1949 in die USA aus, wo sie noch heute lebt. Am Dienstag, 13. Dezember, 19 Uhr, ist sie im Haus der Region, Hildesheimer Straße 18, in 30163 Hannover zu Gast. Durch das Zeitzeugengespräch mit Henny Simon führt die Historikerin Dr. Anke Sawahn.

Das ausführliche Programm zur Sonderausstellung finden Sie hier: broschuere-deportationsort-hannover

Veranstaltungsort

Gedenkstätte Ahlem
Heisterbergallee 10
30453 Hannover

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