Aufruf des Schlossmuseums Jever:

Das Schlossmuseum Jever und das Gröschler-Haus in Jever bitten um Mithilfe. Gesucht werden die auf dem Foto zu sehenden Möbelstücke. Es handelt sich um Gegenstände aus dem Esszimmer des jüdischen Ehepaares Hermann und Änne Gröschler aus Jever.

Hermann Gröschler war Betreiber des Unternehmens „S. Groeschler KG“. Er war zudem Vorsteher der Synagogengemeinde und bis 1933 Mitglied im Stadtrat. Hermann Groeschler und seiner Ehefrau Änne, geborene Steinfeld, wurde 1933 ihre Wohnung an der Albanistraße gekündigt, sie wohnten dann an der Blauen Straße 1. Im Januar 1939 flüchteten sie in die Niederlande. Bei der Emigration mussten die Gröschlers ihren Besitz in Jever zurücklassen. Hermann Gröschler starb in Bergen-Belsen am 16. Februar 1944 an den Folgen der KZ-Haft. Seine Frau Änne gelangte über Istanbul nach Palästina. Sie wohnte in Jerusalem, kehrte nach Holland zurück und starb dort 1983.

Die auf dem Foto gezeigte Einrichtung könnte 1939 noch in den Haushalt von Hedwig und Julius Gröschler, Hermann Gröschlers Bruder, gelangt sein. Julis Goschler musste im März 1940 auf Anordnung der Staatspolizeileitstelle Jever verlassen. Das Mobiliar könnte somit im März 1940 zum Versteigerungsgut der Auktion in der damaligen Bahnhofshalle gehört haben. Über die Käufer und den Verbleib der Verkaufsobjekte ist nichts mehr bekannt.moebel-schlossmuseum-jever

Das Schlossmuseum Jever, das seine Bestände derzeit mit Unterstützung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste auf NS-Raubgut untersucht, und das Gröschler-Haus wünschen sich die Unterstützung der weiteren Forschung: Wer kann über den Verbleib der auf dem Foto zu sehenden Einrichtungsgegenstände Hinweise geben? Auch zur Auktion 1940 werden Hinweise oder Dokumente entgegen genommen.

Schlossmuseum Jever
Christiane Baier
Jever
Schlossplatz  1
26441 Jever
Telefon+49 (0)446 196 935 0
E-Mail

Weitere Informationen zur Provenienzforschung am Schlossmuseum Jever finden Sie hier

Vgl. auch https://www.groeschlerhaus.eu/