Souvenirs aus Neuguinea? Die Sammlung des Ingenieurs Hermann Großkopf

Am 28. Januar 1900 eröffnete im Roemer-Museum eine Ausstellung mit ethnografischen Objekten aus der Sammlung eines gewissen Hermann Großkopf. Als Schiffsingenieur auf dem Reichspostdampfer “Stettin” des Norddeutschen Lloyd hatte Großkopf den Stillen Ozean von Singapur bis Neuguinea befahren und dabei kistenweise Ethnographica als Souvenirs gesammelt.

Etwa 130 dieser Objekte kaufte 1900 das Roemer-Museum von ihm. Mehr als 200 weitere verkaufte eine seiner Töchter 1941 an die ethnologische Sammlung der Universität Göttingen. Nach vielen Jahren im Dienst des Norddeutschen Lloyd ließ sich Hermann Großkopf 1913 in Hildesheim nieder, wo er bis kurz vor seinem Tod 1933 als Mitarbeiter der Städtischen Gas- und Wasserwerke die Heizungen in öffentlichen Gebäuden wartete.

Über 100 Jahre nach der ersten Großkopf-Ausstellung hat jetzt eine weitere am RPM eröffnet, diesmal in virtueller Form. Im Rahmen des von der VW-Stiftung geförderten Verbundprojektes “Provenienzforschung in außereuropäischen Sammlungen und der Ethnologie in Niedersachsen” (PAESE) haben sich die Ethnologin Dr. Sabine Lang (Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim) und die Historikerin Sara Müller (Universität Göttingen) auf Spurensuche begeben. Im Stil eines Dokumentarfilms nimmt die Ausstellung die Zuschauer/innen mit auf eine Reise. Sie erzählt von den Fahrten der “Stettin”, den Verhältnissen in der damaligen Kolonie “Deutsch-Neuguinea” sowie den dortigen Sammelaktivitäten Großkopfs und anderer europäischer Reisender. Zugleich erleben die Zuschauer/innen auch eine Führung, denn die Kuratorinnen erklären innerhalb der virtuellen Ausstellung einzelne Objekte und deren Funktion.

Die virtuelle Ausstellung “Souvenirs aus Neuguinea?” ist vom 13. August bis 31. Dezember 2021 auf dem YouTube-Kanal des RPM zu sehen.

Hier geht`s zur Ausstellung.

Artikel-Informationen

26. August 2021