NDR Info: Die Reportage
“Die Museumsdetektive – Forscher auf den Spuren geraubter Kunst im Norden (1/2)”: Great-Grandfather Jaffés Gemälde kehrt zurück in die Familie
Von Silke Lahmann-Lammert
Holländische Malerei war die große Leidenschaft von Alfons Jaffé. Anfang des 20. Jahrhunderts trug der Kunstliebhaber in Berlin eine kleine, aber feine Sammlung niederländischer Meister zusammen. Die Verfolgung durch die Nationalsozialisten traf ihn und seine Frau Hedwig doppelt hart: Erst mussten die Jaffés ins englische Exil flüchten, dann fielen die Gemälde, die ihnen so viel bedeuteten, Hitlers Kunsträubern in die Hände. Nach dem Krieg blieb ein Großteil der Sammlung verschwunden. Auch die “Waldlandschaft”, ein Meisterwerk aus dem 17. Jahrhundert, galt als unauffindbar. Wie hätte das Ehepaar reagiert, hätte es erfahren, dass ihr Bild die Wände des Hitler-Fotografen Heinrich Hoffmann schmückte? Auf welchen Wegen es zu ihm nach München und von dort ins Bomann-Museum in Celle gelangte, hat der Historiker Christopher Galler rekonstruiert. Als Provenienzforscher prüft er die Museumsbestände auf Raubkunst. Mehr als ein Dreivierteljahrhundert, nachdem die Nationalsozialisten sich ihrer Sammlung bemächtigten, kehrt die “Waldlandschaft” nun zu den englischen Urenkeln von Alfons und Hedwig Jaffé zurück.
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