Pilotprojekt zur Provenienzforschung in Ostfriesland beginnt – Erstcheck in drei Einrichtungen

14.08.2017

Um die Suche nach NS-Raubgut voranzutreiben, startet der Kommunalverband Ostfriesische Landschaft in Niedersachen ein Pilotprojekt zur Provenienzforschung in drei Museen und Kultureinrichtungen. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste fördert das Projekt mit einer finanziellen Zuwendung über einen Zeitraum von vier Monaten.

Ziel ist es, mit einem sogenannten Erstcheck in den drei ausgewählten Institutionen der Region festzustellen, ob ein Verdacht auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut („NS-Raubgut“) in den jeweiligen Sammlungsbeständen vorliegt. Mit dem Erstcheck kann dann der Bedarf an einer weitergehenden, langfristigen Provenienzforschung ermittelt oder auch ausgeschlossen werden.

„Der Erstcheck ist mittlerweile ein Begriff geworden für die schnelle und unbürokratische fachliche, organisatorische und finanzielle Unterstützung regionaler Dachverbände und kleinerer Häuser durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste. Erstmalig wird nun in der Region Ostfriesland eine strukturierte Forschung zur Identifizierung von Kunst- und Kulturgut durchgeführt, das infolge der NS-Herrschaft in den Besitz von Heimatmuseen oder -vereinen gelangt sein könnte“, sagte Uwe Hartmann, Leiter des Fachbereichs Provenienzforschung beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg am Freitag anlässlich der Auftaktveranstaltung zu diesem Projekt.

Bei den Einrichtungen, die sich am Erst-Check beteiligen, handelt es sich um den Kommunalverband Ostfriesische Landschaft in Aurich, das Heimatmuseum Leer und das Heimatmuseum Rheiderland in Weener.

Vergleichbare Projekte gibt es bereits in Brandenburg, Südniedersachsen, Bayern, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.