Das Museum Huelsmann Bielefeld hat heute seine Sonderausstellung „Vermächtnis sucht Herkunft. Provenienzforschung zur Sammlung Friedrich und Gertrud Hülsmann in Bielefeld“ eröffnet. Noch bis Ende 2021 zeigt das Museum die Ergebnisse eines Projektes zur Provenienzforschung, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert wurde.
Friedrich Karl August Huelsmann (1904-1979) unterhielt zusammen mit seiner Ehefrau Gertrud Agathe Elisabeth Huelsmann (1894-1983) seit dem Ende der 1930er Jahre in Hamburg die renommierte Kunst- und Antiquitätenhandlung F.K.A. Huelsmann. In der Nachkriegszeit entwickelte sich das Geschäft zu einer führenden Adresse im Bereich des europäischen Kunsthandwerks. Das kinderlose Ehepaar vermachte testamentarisch sein gesamtes Vermögen – inklusive einer umfangreichen und qualitätvollen kunstgewerblichen Sammlung der Stadt Bielefeld – dem Geburtsort von Friedrich Huelsmann. Mit der Eröffnung des Museums Huelsmann machte die Stadt die insgesamt 953 Objekte bzw. Objektgruppen der Öffentlichkeit zugänglich.
Das Ziel des Forschungsprojekts war es, die bisher weitgehend unbekannte Herkunft der Objekte vor der Erwerbung durch Huelsmann aufzuklären, um gegebenenfalls die unrechtmäßig enteigneten Werke an die rechtmäßigen Eigentümer bzw. deren Erben zu restituieren.
Der Rundgang mit 15 Stationen zur Objektgeschichte führt durch alle Bereiche der ständigen Sammlungspräsentation und beleuchtet schlaglichtartig das bisher unbekannte Schicksal bedeutender Kunstwerke, bevor sie als Vermächtnis des Ehepaares Hülsmann nach Bielefeld kamen. Die ausgewählten Beispiele berichten von bedeutenden Sammlern, erläutern exemplarisch verschiedene Erwerbungsarten im Kunsthandel und verweisen auf die Arbeitsmethoden der Provenienzforschung.