Im Rahmen der Sonderausstellung „Herkunft verpflichtet! Die Geschichte hinter den Werken“ präsentiert das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg erstmals fünf Objekte, die aus privaten Sammlungen und Haushalten stammen und bei denen es sich um verdächtige oder bereits als NS-Raubgut identifizierte Gegenstände handelt.
Bereits seit März geben das Landesmuseum Oldenburg, das Stadtmuseum Oldenburg und das Schlossmuseum Jever Familien im Weser-Ems-Gebiet die Möglichkeit, Erbstücke, bei denen sie wissen oder vermuten, dass es sich um NS-Raubgut aus jüdischem Besitz handelt, in den drei Museen als Leihgabe abzugeben.
Sie wollen damit die Identifikation und die Abgabe von Raubgut erleichtern, die abgegebenen Objekte angemessen verwahren und ausstellen, um so Hinweise auf die einstigen Eigentümer zu erhalten, ihre Nachfahren ausfindig machen zu könnhen und die Objekte letztlich restituieren zu können.
Bei den fünf Objekten, die bislang abgebeben wurden und die jetzt in der Sonderausstellung in Oldenburg zu sehen sind, handelt es sich um
- ein Teeservice im Bauhausstil, 1920er Jahre, Zinn
- eine Zeichnung: Bouke van der Sloot: Landschaft, Anfang 20. Jahrhundert
- einen Zier-Teller, Porzellan
- und zwei niederländische Fliesenbilder mit Szene an einer Rheinschleuse, Anfang 20. Jahrhundert, Keramik und Holz.
Zu sehen sind zudem Fotos aus dem familiären Umfeld der Leihgeber. Die Objekte aus Privathand werden auch in der vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste betriebenen Lost Art-Datenbank veröffentlicht.