Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste widmet sich seit seiner Gründung 2015 auch den Kulturgutentziehungen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in der DDR. 2016 befasste sich bereits eine Herbstkonferenz mit diesem Thema; 2017 beschloss dann der Stiftungsrat des Zentrums, Grundlagenforschung in diesem Bereich zu ermöglichen. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es nun an der Zeit, bisher Erreichtes zu bilanzieren, Machbares auszuloten und nächste Ziele zu formulieren. Mit der diesjährigen Herbstkonferenz am 30. November 2020 möchte das Zentrum die Gelegenheit dazu bieten. Die Konferenzbeiträge richten den Blick hauptsächlich auf den Binnen- und Außenhandel der DDR mit Kunst und Antiquitäten. Dabei interessiert dessen Wechselwirkung mit der staatlichen Museumspolitik ebenso wie seine Überlagerung mit Unrechtskontexten und seine internationale Reichweite.
Die Konferenz wird vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie ohne Präsenz-Publikum stattfinden und nur digital übertragen (live auf www.kulturgutverluste.de und auf dem YouTube-Kanal: Kulturgutverluste/ German Lost Art Foundation). Sie wird zudem auf der Website des Zentrums im Bereich Veranstaltungsdokumentation nachgehalten.
Bitte melden Sie sich vorher an. Anmeldefrist: 20. November 2020.
Am Abend vor der Konferenz geht eine Podiumsdiskussion der Frage nach, wo wir derzeit mit der historischen, juristischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung des Kulturgutentzugs in der DDR stehen. Ist Rechtsfrieden geschaffen oder sind Chancen verpasst worden? Ist mit der Bearbeitung von Rückübertragungsanträgen ab 1990 nunmehr ein Punkt erreicht, strittige Fälle als erledigt zu betrachten und alles zu den Akten zu legen? Bleibt die Beschäftigung mit privaten Kulturgutverlusten in SBZ und DDR künftig rein akademische Forschung? Oder hat der Generationenwechsel in Museen, Bibliotheken, Archiven und öffentlichen Verwaltungen einen ganz neuen Impuls zur Aufarbeitung mit sich gebracht? Was könnte und was sollte als Aufgabe vor uns liegen? Als Medienpartner fungiert der Mitteldeutsche Rundfunk. Er überträgt die Podiumsdiskussion am 1. Dezember 2020 in der Sendung MDR KULTUR-Werkstatt. Sie kann anschließend für ein Jahr in der ARD Mediathek abgerufen werden.
An der Diskussion nehmen teil Ulrike Lorenz (Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar), Roland Jahn (Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik), Ulf Bischof (Rechtsanwalt) und Uwe Hartmann (Leiter des Fachbereichs Provenienzforschung beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste).
Die Podiumsdiskussion ist öffentlich. Aufgrund der sehr begrenzten Platzzahl und der derzeitigen Situation im Hinblick auf die Corona-Pandemie ist die Teilnahme jedoch nur nach vorheriger Anmeldung möglich. Eine Teilnahme ohne vorherige Anmeldung ist ausgeschlossen!
Anmeldefrist: 20. November 2020; Ihre Anmeldung wird bestätigt. Mit dem Ausdruck dieser Bestätigung weisen Sie sich vor Ort aus.
In den öffentlichen Bereichen (Gängen, Toiletten) besteht die Pflicht, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen! Achten Sie auf ausreichenden Mindestabstand. Bitte beachten Sie, dass eine Durchführung der Podiumsdiskussion mit Publikum weiterhin nicht garantiert werden kann.
Programm der Podiumsdiskussion und der Herbstkonferenz (PDF, 2 MB)