Ausschreibung der Stadt Wittenberg: Projekt Provenienzforschung zur naturkundlichen und völkerkundlichen Sammlung von Julius Riemer

Prolog:          

Die Provenienzforschungsstelle widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung der Herkunft und der wechselnden Besitz- und Eigentumsverhältnissen von Museumsgut in Teilsammlungen der Städtischen Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg im 20. Jahrhundert, insbesondere mit dem im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgut aus jüdischem Besitz (sog. NS-Raubgut). Grundlage für die Arbeit der Provenienzforschungsstelle sind die 1998 verabschiedeten Washingtoner Prinzipien, zu deren Umsetzung sich Deutschland im Sinne seiner historischen und moralischen Selbstverpflichtung bekannt hat (Gemeinsame Erklärung, 1999).

Forschungsgegenstand:

Die naturkundliche und völkerkundliche Sammlung Julius Riemer wurde 1949 als Museum der Öffentlichkeit in Wittenberg zugänglich gemacht. In den Jahrzehnten davor sammelte Julius Riemer, ein Berliner Fabrikant, privat. Die Sammlungen standen, auf Grund ihrer Größe, verteilt an mehreren Orten (Berlin und Burg bei Magdeburg). Julius Riemer begann bereits als Kind und Jugendlicher Objekte der Naturkunde und Völkerkunde zu sammeln. Die umfangreichsten Ankäufe fanden zwischen 1938 und 1944 statt. Im Zentrum der Forschung steht die Sammlung Professor Oscar Neumanns, eine Teilsammlung der Sammlung Julius Riemer.  Diese Teilsammlung ist spartenübergreifend und umfasst neben Büchern und Fotografien viele unterschiedlichen Objekte.

Die Sammlung Riemer in ihrem Kontext:            

Julius Riemer, geboren 1880 in Berlin, kam nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit den großen Sammlungsteilen seiner naturkundlichen und völkerkundlichen Sammlungen nach Wittenberg. Mit Hilfe des Rates der Stadt baute er zusammen mit seiner Ehefrau Charlotte im Wittenberger Schloss das Museum für Naturkunde und Völkerkunde auf und leitete es bis zu seinem Ableben im Jahr 1958. Seine Sammlungen wurden von der 2002 verstorbenen Witwe Charlotte Riemer der Lutherstadt Wittenberg vererbt. Die Sammlungen Riemers sind dann den Städtischen Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg zugeordnet worden.

Aufgaben:

  • Provenienzforschung zu den Beständen, die in den Jahren 1933 bis 1945 in die oben erwähnte  Sammlung aufgenommen wurden
  • Untersuchung von Ankäufen, Schenkungen und Übernahmen bis zum Jahr 1945, deren  Provenienz unklar ist
  • Erstellung von Berichten
  • Wissenschaftliche Mitarbeit

Tätigkeiten:

  • Untersuchung der Sammlungen Julius Riemer mit dem vorrangigen Ziel, NS-Raubgut zu identifizieren
  • Objektforschung und soweit für die Provenienzrecherche notwendig sammlungs- und personengeschichtliche Forschung
  • Ermittlung und Recherche hinsichtlich Eigentumsverhältnissen
  • Dokumentation der Forschung und der Ergebnisse in geeigneten Dossiers
  • Der/ die ProvenienzforscherIn berichtet kontinuierlich dem Leiter der Städtischen Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg und anlassbezogen über seine/ ihre Tätigkeit.
  • Der/ die ProvenienzforscherIn legt dem Leiter der Städtischen Sammlungen der Lutherstadt Wittenberg einen Abschlussbericht vor.

Einzelne Aktivitäten:

  • Archivrecherchen – beginnend mit dem Hausarchiv in den Städtischen Sammlungen sowie in Berliner Archiven und danach in Archiven maßgebender Städte Deutschlands. Es folgen Archive in England und USA.
  • Verifizierung von Objekten der Sammlung Oscar Neumann und Erkenntnisse aus Archiv Oscar Neumann – beides in der Sammlung Julius Riemer enthalten.
  • Bericht(e)

Leistungsumfang

  • Ca. 2.500 (Minimum) Katalognummern verifizieren. Inventarbucheinträge von 1938 – 1944 in den Städtischen Sammlungen. Darunter fallen ca. 2.000 Objekte aus der Sammlung Neumann
  • Ca. 10.000 Objekte aus der Völkerkunde
  • 10 – 15 Meter Archivmaterial – Nachlass Riemer: Briefe, Geschäftskorrespondenz u.a.) in Städtischen Sammlungen relevante Bestände des Berliner Bundesarchivs
  • Mehrere Dutzend Bücher (Fachliteratur)
  • Studium von diversem Schriftverkehr und Projektvorarbeiten mit Handlungsanweisungen  – davon ausgehend die Erarbeitung des Forschungskonzepts (roter Faden)
  • Diverse Archivreisen

Ausführungszeitraum: April 2020 bis März 2021

Eignungsnachweise:          

  • Abgeschlossenes einschlägiges Fachhochschulstudium mit nachgewiesenem Abschluss im Bereich Natur-, Völkerkunde oder Kulturwissenschaft oder einer vergleichbaren Fachrichtung oder auf das Aufgabengebiet bezogene gleichwertige umfangreiche Fähigkeiten und Erfahrungen
  • Erfahrung im Umgang mit Originalen und in der Inventarisierung von Museumsgut
  • Nachweislich umfangreiche Kenntnisse und Erfahrungen in der Provenienzforschung von Kulturgut an Museen oder Archiven oder Bibliotheken, speziell zu NS-Raubgut
  • Gute Englischkenntnisse in Sprache und Schrift. Weitere Sprachkenntnisse sind von Vorteil
  • Kenntnisse und Erfahrungen von Transkriptionen (aus Sütterlin z.B.)
  • Referenzen als ProvenienzforscherIn in folgenden Projekten (innerhalb der letzten 5 Jahren

Ansprechpartner bei den Städtischen Sammlungen: Frau Baur Telefon: 03491 421 94201 und Frau Aps Telefon: 03491 421 94202,

Ihre Bewerbung/ Unterlagen, einschließlich der Eignungsnachweise senden Sie bitte bis zum 21.02.2020,  an die oder Lutherstadt Wittenberg – Der Oberbürgermeister, Fachbereich Öffentliches Bauen – Vergabestelle, Lutherstraße 56 in 06886 Lutherstadt Wittenberg.

Die Stadt Freiburg sucht Sie für die Städtischen Museen Freiburg als Wissenschaftliche _r Mitarbeiter _in im Museum Natur und Mensch

Ihre Aufgaben
Das Deutsche Zentrum für Kulturgutverluste fördert das Projekt „Provenienzforschung Ozeaniensammlung Eugen und Antonie Brandeis“. Zur Erforschung der Provenienz und Erwerbsgeschichte des Sammlungsguts aus kolonialem Kontext sind Sie zuständig, dabei übernehmen Sie u. a. folgende Aufgaben:
> Sie arbeiten die Sammlung Brandeis aus der Ethnologischen Sammlung wissenschaftlich auf, dabei befassen Sie sich sowohl mit den ethnografischen Objekten als auch mit den Biografien von Eugen und Antonie Brandeis
> Sie dokumentieren die Forschungsinhalte, -schritte und -ergebnisse und überführen die Daten in das Portal Provenienzforschung des Deutschen Zentrums für Kulturgutverluste
> Sie vermitteln die Forschungs(teil)ergebnisse der Öffentlichkeit und veröffentlichen diese in Fachpublikationen oder präsentieren sie auf Fachtagungen
> Sie vernetzen relevante Institutionen im In- und Ausland, besonders aus den Urhebergesellschaften, miteinander und sind zu Forschungsaufenthalten im Ausland unterwegs


Das bringen Sie mit
> Sie haben ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Uni-Diplom, Magister- oder Masterabschluss) im Bereich der Ethnologie, Sozial- oder Kulturanthropologie, Geschichte oder Kulturwissenschaft
> Sie bringen idealerweise Berufserfahrung in einem Museum oder einer Forschungseinrichtung mit
> Zusätzlich überzeugen Sie uns mit Fachkenntnissen der außereuropäischen Ethnologie mit Schwerpunkt Ozeanien und Provenienzforschung zu kolonialen Kontexten
> Sie arbeiten organisiert, strukturiert und sind kommunikationsstark


Wir bieten
> Ein auf ein Jahr befristetes Beschäftigungsverhältnis in Vollzeit mit Bezahlung nach Entgeltgruppe 13 TVöD
> Eine anspruchsvolle Aufgabe mit hoher Eigenverantwortung
> Zahlreiche Arbeitgebervorteile wie einen hohen Zuschuss zum JobTicket


Weitere Informationen erhalten Sie bei Frau Brüderlin, 0761/201-2540.
Bewerben Sie sich hier online bis 28.01.2020 (Kennziffer E2214).

Ausschreibung: Stipendium des Landes Niedersachsen am Zentralinstitut für Kunstgeschichte

Am Zentralinstitut für Kunstgeschichte in München ist zum 01.09.2019 die Stipendiatenstelle des Landes Niedersachsen wiederzubesetzen.

Das Stipendium richtet sich an Doktoranden und Postdoktoranden und ist an einen Aufenthalt am Zentralinstitut für Kunstgeschichte gebunden. Eine aktive Teilnahme an den wissenschaftlichen Veranstaltungen des Zentralinstituts wird erwartet.

Bewerber/innen mit abgeschlossenem Studium der Kunstgeschichte oder verwandter kulturwissenschaftlicher Fächer müssen in Niedersachsen ansässig sein oder ihr Studium an einer Hochschule des Landes erfolgreich beendet haben. Das Dissertations- beziehungsweise Forschungsprojekt soll einen Bezug zur modernen und zeitgenössischen Kunst aufweisen; Projekte aus den Bereichen Provenienzforschung und Digitalisierung sollen besonders gefördert werden.

Die Höhe des Stipendiums beträgt 1.500,- € monatlich. Die Laufzeit beträgt ein Jahr, in begründeten Fällen ist eine Verlängerung um ein weiteres Jahr möglich.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Publikationsliste) und einer maximal vierseitigen Darlegung des Forschungsvorhabens sollen bis zum 30.06.2019 elektronisch eingegangen sein unter: .

Die Entscheidung über die Vergabe des Stipendiums trifft das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur.


Commission for Looted Art in Europe: Provenance Research Post available

October 2018

The Commission for Looted Art in Europe seeks an experienced German-speaking art historian as a full-time provenance researcher in London

The role involves original research to identify and trace works of art expropriated between 1933 and 1945. The successful candidate will have excellent written and spoken German, outstanding analytical skills, and the ability to synthesise and summarise detailed information and present it clearly and succinctly and to deadline.

Exceptional written and verbal communication, attention to detail, resourcefulness and organisational talents are essential. Knowledge of one or more other European languages is desirable.

The applicant will have an MA or PhD, and demonstrate initiative, commitment and a determination to achieve results. Much of the work is focused on individual cases and, as part of a team of different disciplines, you will be involved in international research projects to assist in documenting, identifying and tracing works of art which were seized and not returned to their rightful owners or heirs.

The position is for an initial period of one year with the intention of the successful candidate becoming a permanent member of the team. Salary according to experience.

To apply for this post, please send a cover letter and your CV to:

Provenance Researcher Position

Commission for Looted Art in Europe

76 Gloucester Place

London W1U 6HJ

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PhD scholarship “The Benin Bronzes. Globalising the colonial looting of art.” (Univ. Hamburg)

We are pleased to announce a scholarship of up to 36 months for a national or international Ph.D.-candidate to work both in Nigeria and with our research team in Hamburg/Germany on a research project covering the looting, collecting and exhibition of the well-known bronze sculptures from Benin.

In 1897 British troops raided the royal palace of Benin City in what was called at the time a “punitive expedition”, exiled the acting Oba and incorporated the Edo Kingdom of Benin into the British Empire. Among the looted objects were about 4000 pieces of bronze artwork, which soon gained recognition as magnificent objects of African art all over the world. Until today these so called “Benin Bronzes” can be found in all major museums of the Global North – they will also form a centre-piece of the new Humboldt Forum in Berlin -, and reach high prices at auctions.

The scholarship will be granted for up to 36 months and enable the candidate to work on his/her thesis in close cooperation with the project coordinator. We are particularly looking for a historian who is willing to undertake research for a Ph.D. in history focusing on one of the following topics:

  • The violent acquisition and removal of the works of art from Benin under colonial rule
  • Their incorporation into the European (and North-American) art market and museums
  • Their influence on the history of Anthropology, Ethnology and Art History, including their appropriation and re-interpretation by European researchers

The individual research design might focus on object biographies, the history of specific collections or museums as well as individual collectors, curators or soldiers and their networks.

The successful candidate will work in an international team with at least  one German and one Nigerian scholar. It is expected that the successful candidate will reside in Hamburg, where he/she will also study for his/her Ph.D., supervised by Prof. Dr. Jürgen Zimmerer.

It is expected that the succesful candidate will engage intensively both with the other two historians and the research group in general.

Initially, the scholarship will be granted for 12 months with the option of extending it for another 24 months and will cover 1.400€/month. Additional travel grants will be subject to approval.

 

Candidates should hold an M.A. in History or a related field, and make sure to meet the application requirements of the Gerda Henkel foundation: https://www.gerda-henkel-stiftung.de/phd-scholarships, and of the Faculty of Arts and Humanities https://www.gwiss.uni-hamburg.de/studium/promotion/pdf/promotionsordnung_engl.pdf. Profound knowledge of English is required, knowledge of German as well as another language relevant to the project is an advantage, as is detailed knowledge of postcolonial theories, African and German colonial history, especially the history of Nigeria and Benin, the history of ethnological museums in Europe or research experience in countries relevant to the project.

An application including a CV, a provisional proposal (5 pages max) with ideas about the individual research project, as well as names and addresses (incl. email) of two referees, and a short statement explaining the motivation for this particular research project should be sent to the office of Prof. Dr. Jürgen Zimmerer:

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Selection of candidates will commence on December 4th 2017 until the position is filled.