Stellenausschreibung: Provenienzforscher:in (m/w/d) zur Durchführung von Erstchecks zu NS-Raubgut, die Vergütung erfolgt im Rahmen eines Werkvertrages

Der Museumsverband Rheinland-Pfalz e.V. sucht zum Oktober/November 2024 für seine Geschäftsstelle in Ludwigshafen am Rhein:

eine:n Provenienzforscher:in (m/w/d) zur Durchführung von Erstchecks zu NS-Raubgut, die Vergütung erfolgt im Rahmen eines Werkvertrages

Die Tätigkeit hat eine befristete Laufzeit von 6 Monaten und erfolgt in Abhängigkeit von der finanziellen Förderzusage durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste. Der Werkvertrag ist mit einem Volumen von 40.000 € ausgeschrieben. Die Honorierung erfolgt in Anlehnung an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes des Bundes in der Entgeltgruppe 13, Vollzeit und enthält außerdem anfallende Nebenkosten (z. B. Reisekosten).

ÜBER DEN MUSEUMSVERBAND
Der Museumsverband Rheinland-Pfalz e.V. vertritt die Interessen der rund 500 Museen im Land. Seit April 2001 beraten wir im Auftrag der Landesregierung Museen und deren Träger sowie politische Verantwortliche in museumsspezifischen Fragen. Wir bieten digitale und analoge Fortbildungen für haupt- und ehrenamtliche Museumsmitarbeiter:innen an und informieren diese über aktuelle kultur- und gesellschaftspolitische Themen. Außerdem betreiben wir das Museumsportal Rheinland-Pfalz. Für die Themen Digitalisierung, Barrierefreiheit und Provenienzforschung geben wir Museen Impulse für ihre Arbeit.

TÄTIGKEITSFELD
Der Erstcheck ist eine Methode, um in Sammlungen feststellen zu können, ob ein Verdacht auf NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter vorliegt. Damit soll der Bedarf an tiefergehender,
langfristiger Provenienzforschung ermittelt oder ausgeschlossen
werden. Im Erstcheck werden meist mehrere Einrichtungen untersucht. Es handelt sich dabei
um kleine bis mittelgroße Museen, deren finanzielle, zeitliche und personelle Kapazitäten eigene Provenienzforschung nicht gewährleisten können.
Die Sammlungsbestände von vier für den Erstcheck ausgewählten Museen sollen im Hinblick auf einen nationalsozialistischen Unrechtskontext untersucht werden. Ein besonderer Fokus der Tätigkeit liegt auf bereits bestehenden Verdachtsmomenten. Die Einsatzorte befinden sich in der Vorderpfalz (2 Standorte) sowie im Norden des Bundeslands (2 Standorte).

IHRE AUFGABEN
• Mehrtägige Forschungsaufenthalte in den vier Museen, Prüfung der vorhandenen Sammlungsdokumentation sowie des Hausarchivs im Hinblick auf Verdachtsmomente zu NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut
• Objektautopsien mit Erfassung von Provenienzmerkmalen
• Recherche zu Vorbesitzern in Archiven, Bibliotheken, Museen sowie fachbezogenen Datenbanken; ggf. Archivanfragen und -besuche
• Vollständige Dokumentation der recherchierten Vorgänge und Ergebnisse mit Belegnachweisen in jeweils einem Einzelbericht für die vier Museen
• Anfertigung eines Projektabschlussberichts nach den Vorgaben des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste
• Unterstützung bei Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, z. B. öffentliche Präsentation der Forschungsergebnisse

Die Ausübung der Tätigkeit erfolgt in engem Austausch mit der Koordinierungsstelle Provenienzforschung am Museumsverband Rheinland-Pfalz.

IHR PROFIL
• Abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium (Diplom, Magister, Master) in einem relevanten Fach (z. B. Geschichte, Kunstgeschichte, Provenienzforschung) oder vergleichbare Qualifikation
• Erfahrungen in der Museumsarbeit und im Umgang mit Museumsobjekten, in der Archivrecherche und dem Lesen historischer Handschriften
• Wünschenswert wären nachweisbare einschlägige Erfahrungen in der Provenienzforschung, bevorzugt zur NS-Zeit
• Bereitschaft zur Reisetätigkeit

WIR WÜNSCHEN UNS
• Aufgeschlossenheit und Kommunikationsfähigkeit in Wort und Schrift
• Teamgeist
• Koordinationsfähigkeit und Organisationsgeschick
• Sicherer Umgang mit gängigen Office-Anwendungen, bevorzugt auch mit Datenbanken

BEWERBUNG
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung, unabhängig von Geschlechtsidentität, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion, Behinderung, Alter sowie sexueller Orientierung. Mit Ihrer Bewerbung erteilen Sie Ihr Einverständnis zur Verarbeitung Ihrer persönlichen Daten bis zum Abschluss des Auswahlverfahrens.

Interessierte richten ihre Bewerbung bitte mit den üblichen aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bis zum 22.09.2024 direkt an den Museumsverband Rheinland-Pfalz, bevorzugt per E-Mail mit einem einzelnen, zusammenhängenden PDF:
Museumsverband Rheinland-Pfalz e. V.
Von-Weber-Straße 54
67061 Ludwigshafen
0621-4907-1280

https://www.museumsverband-rlp.de

Sie interessieren sich für die Tätigkeit, haben aber Fragen oder sind sich unsicher, ob die Stelle zu Ihnen passt? Rufen Sie an oder schreiben Sie eine E-Mail:
Philipp Hosbach M.A.
Koordinierungsstelle Provenienzforschung am Museumsverband Rheinland-Pfalz
0621-4907-1280

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

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Artikel-Informationen

10. September 2024