Die Stiftung Stadtmuseum Berlin sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt befristet auf zwei Jahre (mit der Option auf Verlängerung) und in Vollzeit (39 Wochenstunden) oder Teilzeit eine:n Sammlungskurator:in für die Kompetenzstelle Dekolonisierung (m/w/d) Entgeltgruppe 13 TVöD/Tarifgebiet West (Bewertungsvermutung)
Das Stadtmuseum Berlin ist eines der größten kulturgeschichtlichen Museen Deutschlands. In derzeit fünf Häusern und einem Zentraldepot bewahren und vermitteln ca. 300 Menschen Berliner Kultur und Geschichte von der Ur- und Frühgeschichte bis zur Gegenwart. Die einzigartige Sammlung umfasst mehrere Millionen Objekte zur Kunst, Kultur und Geschichte der Stadt. Mit der Eröffnung des Humboldt Forums wird die Stiftung Stadtmuseum Berlin zudem die Ausstellung BERLIN GLOBAL betreiben. Sie wird Berlin in der Welt zum Thema haben und ein Ort der Entdeckung, Kommunikation und Partizipation sein.
Daneben wird durch die Verbindung des traditionsreichen Märkischen Museums mit dem benachbarten Marinehaus ein lebendiges Museums- und Kreativquartier am Köllnischen Park geschaffen. Durch die Neukonzeption und Sanierung des Märkischen Museums und den Umbau des Marinehauses wird die Vision eines Stadtmuseums neuen Typs verwirklicht: gleichermaßen kulturelles Gedächtnis der Stadt sowie ein relevanter Ort für die Auseinandersetzung mit der Gegenwart und der Zukunft.
Seit 2016 ist es das Ziel des Stadtmuseums Berlin, eine agile und transparente Organisation zu entwickeln, die den Anforderungen einer veränderten Gesellschaft im 21. Jahrhundert gerecht wird. Wesentliche Prinzipien für diesen Wandel und die künftige Programmatik sind Partizipation und Kooperation, Gleichstellung und Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion. Wir freuen uns auf Bewerber*innen, die diesen Wandel mit uns gestalten.
Am Stadtmuseum Berlin soll eine Kompetenzstelle für dekoloniale Museums-praxis geschaffen werden – als Anlaufstelle insbesondere für die landesgeförderten Berliner Museen und als Plattform für die (auch internationale) Vernetzung der Berliner Museen mit postkolonialen wissenschaftlichen sowie erinnerungskulturellen Akteur:innen.
Das Stadtmuseum Berlin ist aufgrund seiner Zuständigkeit für Berliner Stadtgeschichte und der seit 2020 bestehenden Kooperation mit den drei Nicht-regierungsorganisationen Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD) e.V., Each One Teach One (EOTO) e.V. und Berlin Postkolonial e.V. im Modellprojekt „Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt“ (www.dekoloniale.de) Träger für diese Stelle. Die ausgeschriebene Stelle wird im Fachteam „Wirtschaft, Politik und Wissenschaft“ im Bereich Sammlung verortet sei
Ihre Aufgaben:
- Untersuchung der Sammlungen des Stadtmuseums Berlin auf koloniale Spuren und Kontexte sowie Entwicklung neuer Sammlungsperspektiven im engen Austausch mit den Sammlungs-kurator:innen
- Entwicklung einer dekolonialen Museumspraxis
o Entwicklung von Methoden partizipativer Sammlungs-recherchen und von Kooperations- und multi-perspektivischen Präsentationsformen
o Beschäftigung mit Wissens- und Museumsdatenbanken - strategische und systematische Reflexion von Dekolonisierungs-prozessen in Museen und deren Präsentation in der Fachöffentlichkeit
- Aufbau einer Kompetenzstelle für die (transnationale) Vernetzung der Berliner Museen mit dekolonialen wissenschaftlichen und erinnerungskulturellen Akteur:innen
- inhaltliche Organisation von Vernetzungstreffen und Tagungen zu Fragestellungen der dekolonialen Museumstheorie und -praxis für die Berliner Museen, zum Beispiel den Runden Tischen zur Dekolonisierung
- Impulse für strategische Programme zur dekolonialen Museumspraxis
- Entwicklung neuer Kooperationsmöglichkeiten zwischen Zivilgesellschaft und musealen Institutionen
Ihr Profil:
- abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium in einem geistes- oder sozialwissenschaftlichen Fach
- Expertise in der Geschichte von Kolonialismus und Rassismus, Post-kolonialismus, Antirassismus, wünschenswert: eigene Publikationen zum Themenbereich
- gute Kenntnisse der Berliner Stadt-, Kultur- und Sozialgeschichte
- Sicherheit in aktuellen museumsfachlichen Diskursen sowie in Diskursen um postkoloniale Theorie und Kolonialität
- Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen und öffentlichen Akteur:innen
- eigene Netzwerke im zivilgesellschaftlichen, wissenschaftlichen bzw. künstlerischen Bereich zu den genannten Themenfeldern
- eine hohe Belastbarkeit sowie sehr gute Kommunikatons- und Motivationsfähigkeit
- Erfahrungen im Museumsbetrieb
- Erfahrung im Aufbau und in der Durchführung von transnationalen Kooperationsprojekten im Kultur- oder Museumsbereich
- mehrjährige Erfahrungen im Projektmanagement
- Kenntnisse der Förderlandschaft in Deutschland
- hohe Diversitätskompetenz
- Verhandlungs- und Textsicherheit in der deutschen Sprache (C1), sehr gute Englisch- und Französischkenntnisse (mindesten einmal C1 und einmal B2); Kenntnisse nichteuropäischer Sprachen von Vorteil
Was wir Ihnen bieten:
- eine interessante und abwechslungsreiche Tätigkeit im öffentlichen Dienst
- die Möglichkeit, Ihre persönlichen Kompetenzen weiterzuentwickeln, indem Sie unsere Angebote der fachlichen und außerfachlichen Fort- und Weiterbildung nutzen
- Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch eine flexible Arbeitszeit-gestaltung und die Möglichkeit der Teilzeitbeschäftigung im Rahmen der dienstlichen Notwendigkeiten
- tarifliche Bezahlung nach Entgeltgruppe 13 TVöD – VKA (Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes – Vereinigung Kommunaler Arbeitgeber-verbände), die Zuordnung zu den Stufen erfolgt unter Berücksichtigung der persönlichen einschlägigen Erfahrungen
- einen Arbeitsplatz in Berlin-Spandau
Wen wir besonders zur Bewerbung auffordern
Für die Stiftung Stadtmuseum Berlin hat eine diskriminierungsfreie Arbeits-umgebung absolute Priorität, weshalb wir uns ausdrücklich auch über Bewerber*innen marginalisierter Perspektiven freuen. Wir gewährleisten die Gleichstellung von Frauen und Männern nach dem Berliner Landes-gleichstellungsgesetz. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund, die die genannten Anforderungen erfüllen, sind ausdrücklich erwünscht. Bei gleicher Eignung und Qualifikation werden Bewerbungen von anerkannten Schwerbehinderten bevorzugt berücksichtigt (bitte Nachweis beifügen).
Bitte bewerben Sie sich bis zum 09.07.2021 unter Angabe der Kennziffer 07/2021 mit aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse und Kündigungsfrist) ausschließlich per E-Mail an:
Bitte fügen Sie als Anlagen zu Ihrer Bewerbung ausschließlich Dokumente im PDF-Format bei. Per Post eingereichte Bewerbungsunterlagen werden nur zurückgesandt, wenn ihnen ein frankierter Rückumschlag beiliegt. Durch die Bewerbung entstehende Reisekosten werden von uns nicht erstattet.
ACHTUNG: Die Bewerbungsgespräche werden aufgrund der Corona-bedingten Ausnahmesituation gegebenenfalls per Video-Konferenz geführt (System Cisco Webex). Mit Ihrer Bewerbung erklären Sie Ihr Einverständnis zu dieser Form der Personalauswahl.