Netzwerktagung im StadtMuseum Einbeck: "Nach dem Erstcheck - Provenienzforschung nachhaltig vermitteln"

Am Montag, 04.11.2019

Eine gemeinsame Veranstaltung des Netzwerks Provenienzforschung in Niedersachsen, des Landschaftsverbands Südniedersachsen e.V. und des StadtMuseums Einbeck.

Seit 2016 wird in kleineren stadtgeschichtlichen Museen Südniedersachsens systematisch nach Objekten gesucht, die unrechtmäßig in die Sammlungen gelangt sind. Im Lauf des Erstchecks in neun Museen zwischen Harz und Weser wurden fragwürdige Objekte aus unterschiedlichen Kontexten dokumentiert: Erwerbungen in der NS-Zeit aus jüdischen, freimaurerischen, linkspolitischen und kirchlichen Zusammenhängen, Produkte von Zwangsarbeitern im 1. und 2. Weltkrieg sowie Ethnographica und Naturalia – zum Teil aus den ehemaligen deutschen Kolonien. Darüber hinaus wurden Informationen zur Museums- und Ortsgeschichte, in Magazinen verschollene Objekte, Archivalien und mündliches Wissen erschlossen.

Wie können wir sicherstellen, dass all diese Erkenntnisse dauerhaft zugänglich bleiben und für die Museums- und Bildungsarbeit nutzbar gemacht werden können? Wie und in welcher Form sollte die Dokumentation gestaltet sein? Wie können Desiderata im Auge behalten und die Ergebnisse der Provenienzforschung vermittelt werden? Und wollen wir bei der Vermittlung Autor*innen bleiben oder diese partizipativ gestalten? Welche Rolle spielen in der Forschung und Vermittlung die von Unrecht und Verfolgung betroffenen Gruppen und ihre heutigen Repräsentant*innen, welche die Museen, Kommunen und Archive? Was brauchen wir von diesen und sie von uns?

Gemeinsam möchten wir die Möglichkeiten, Probleme und Lösungsansätze für eine nachhaltige Dokumentation und Vermittlung von Ergebnissen der Provenienzforschung diskutieren.

PROGRAMM

11:00 Uhr          BEGRÜSSUNG

Dr. Sabine Michalek, Bürgermeisterin der Stadt Einbeck    

Dr. Sabine Johannsen, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Dr. Andrea Baresel-Brand, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste Magdeburg

Dr. Elke Heege, Museumsleiterin Stadtmuseum Einbeck

MODERATION:

Dr. Claudia Andratschke, Landesmuseum Hannover & Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen

11:30 – 12:15 Uhr  VORTRAG

Nach dem Erstcheck. Ergebnisse und Erkenntnisse der Provenienzrecherchen in den Museen Alfeld, Duderstadt, Einbeck und Hann. Münden. Dr. Christian Riemenschneider, Landschaftsverband Südniedersachsen

12:15 – 12:30 Uhr      Diskussion

12:30 – 13:30 Uhr     MITTAGSPAUSE

13:30 – 14:30 Uhr     WORKSHOPS

Workshop 1: Lostart.de: Dokumentation von Objekten, Provenienzen und Restitutionen

Dr. Andrea Baresel-Brand, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg

Workshop 2: Ein Löffel – viele Fragen. Den legalisierten Raub erinnern.

Dr. Angela Jannelli, Historisches Museum Frankfurt

Workshop 3: Die Oldenburger „Restitutionssamlung“ als Beispiel für den Umgang mit NS-Raubgut in Privatbesitz

Dr. Marcus Kenzler, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte  Oldenburg

14:30 – 14:50    Fünf Minuten – Workshop-Ergebnisse kurz vorgestellt

14:50 – 15:10 Uhr      KAFFEEPAUSE

15:10 – 16:00 Uhr      IMPULSVORTRÄGE

Provenienzforschung ausgestellt: Selbstzerfleischung zum Selbstzweck?

Anja Gubelmann, Zürich, Kunsthistorikerin; Arbeitsschwerpunkte: Museologie, Archive in der Kunst

Schwierige Dinge – ein Stadtlabor über Raubgut in Privathaushalten

Dr. Angela Jannelli, Historisches Museum Frankfurt

16:00 – 17:00 Uhr      PODIUMSDISKUSSION

Moderation: Jan Fragel, Freier Journalist und Studioleiter Regionalbüro ffn Göttingen                      

Anja Gubelmann M.A. (Zürich), Kunsthistorikerin, Arbeitsschwerpunkt Museologie und Archive in der Kunst

Dr. Angela Jannelli, Historisches Museum Frankfurt, Kuratorin Stadtlabor „Schwierige Dinge“ und Bibliothek der Generationen

Dr. Marcus Kenzler, Provenienzforscher Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Kurator der Ausstellung „Herkunft verpflichtet! Die Geschichte Hinter den Werken“

Dr. Silke Reuther, Provenienzforscherin Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Kuratorin der Ausstellung „Raubkunst?“

Dr. Johannes Schwarz, Provenienzforscher, Museen für Kulturgeschichte Hannover, Kurator der Ausstellung „Spuren der NS-Verfolgung“, MuseumAugust Kestner

Drs. Edward van Voolen, Abraham-Geiger-Kolleg Potsdam, Rabbiner in Göttingen und ehem. Kurator am Joods Historisch Museum Amsterdam

17:00 Uhr               

ABSCHLUSSDISKUSSION mit dem Publikum und den Leiterinnen und Leitern der Erstcheck-Museen in Südniedersachsen

 

Tagungsorganisation, weitere Informationen:

Dr. Christian Riemenschneider

Landschaftsverband Südniedersachsen e. V.
Kommunaler Verband für regionale Kulturförderung

Berliner Straße 4 ∙ 37073 Göttingen
Email:

Online: www.landschaftsverband.org

 

Dr. Claudia Andratschke

Koordinatorin Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen

Willy-Brandt-Allee 5 ∙ 30169 Hannover

Email:

Online: www.provenienzforschung-niedersachsen.de

 

Anmeldung

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

Um Anmeldung wird bis zum 18. Oktober 2019 gebeten:

 

Veranstaltungsort

StadtMuseum Einbeck

Auf dem Steinwege 11/13
37574 Einbeck

Email: ∙ Online: www.stadtmuseum-einbeck.de

 

Verkehrsanbindung

DB Bahnhof Einbeck-Mitte und Einbeck-Salzderhelden (RE86 nach Einbeck-Mitte)

Das StadtMuseum Einbeck liegt etwa 10 Min. Fußweg vom Bhf. Einbeck-Mitte entfernt

Taxi Einbeck: Konstantin (05561 1313), Keime (05561 5555)

Autobahn A7, Abfahrt Northeim-Nord (69)

Netzwerktagung_Einbeck_2019-11-04_Programm

Veranstaltungsort

StadtMuseum Einbeck
Auf dem Steinwege 11/13
37574 Einbeck