Veranstaltung im Kunstmuseum Bern: Die Biografien der Kunstwerke - Perspektiven der Provenienzgeschichte in der Forschung an Universität und Museum

Am Donnerstag, 01.06.2017

Das Kunstmuseum Bern und das Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern debattieren gemeinsam mit internationalen Gästen innovative Ansätze der Provenienzforschung. Nachdem sich die Provenienzforschung im Anschluss der Washingtoner Erklärung von 1998 fast ausschliesslich mit der historischen Aufarbeitung von NS-Flucht- und NS-Raubgut befasste, gilt ihr Interesse inzwischen den Gesamtbeständen öffentlicher und privater Sammlungen.

Das Ziel unserer Veranstaltung ist es, die Erforschung der Besitzer- geschichte der Kunstwerke als neue Historiografie und Praxis sowie als definitive Einrichtung im Museum zu begreifen. Als eigene wissenschaftliche Disziplin ist Provenienzforschung heute sowohl im musealen als auch im universitären Kontext angesiedelt und mit Fragen ihrer Autonomie konfrontiert. Daraus ergeben sich neue Perspektiven.

Wie unabhängig kann Provenienzforschung sein und auf welche Methoden greift sie zu diesem Zweck zurück, sowohl im musealen als auch im universitären Kontext? Wie ergänzen sich die Forschung an der Universität und ihr museales Pendant? Welche Möglichkeiten der Sichtbarmachung provenienzwissenschaftlicher Erkenntnisse stehen zur Verfügung?

Die vom Kunstmuseum Bern und dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern organisierte, ganztägige Veranstaltung ist in dialogischer Form angelegt. Insgesamt fünf Themenbereiche werden jeweils durch einen Vortragenden eingeführt und anschliessend kommentiert und hinterfragt. Der Workshop wird durch eine Paneldiskussion abgeschlossen.

Programm:

09h30 Begrüssung und Einleitung
Dr. Nina Zimmer (Direktorin Kunstmuseum Bern – Zentrum Paul Klee), Prof. Dr. Bruno Moretti (Vizerektor Lehre der Universität Bern) und Prof. Dr. Bernd Nicolai (Geschäftsführender Direktor Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern)

Provenienzforschung als akademische Herausforderung Probleme und Entwicklungspotentiale
10h00 – 10h30 PD Dr. Christian Fuhrmeister (Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München)
10h30 – 11h00 Prof. emer. Dr. Georg Kreis (Universität Basel)

Provenienzforschung im Museum und Handel: Chancen und Risiken
11h00 – 11h30 Dr. Andrea Bambi (Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München)
11h30 – 12h00 Walter Feilchenfeldt (Kunsthandel Walter Feilchenfeldt, Zürich)

12h00 – 14h00 Mittagspause

Kann die Provenienzforschung Gerechtigkeit schaffen?
14h00 – 14h30 Dr. Lucas Elmenhorst (Knauthe Rechtsanwälte und Humboldt-Universität zu Berlin)
14h30 – 15h00 Dr. Andreas Münch (Bundesamt für Kultur, Bern)

Historiografie der Provenienzforschung
15h00 – 15h30 Dr. Christian Huemer (The Getty Research Institute, Los Angeles)
15h30 – 16h00 Dr. Meike Hoffmann (Freie Universität Berlin)

16h00 – 16h30 Kaffeepause

Biografien der Werke: Präsentation und Vermittlung
16h30 – 17h00 Dr. Ute Haug (Hamburger Kunsthalle)
17h00 – 17h30 Dr. Matthias Frehner (Kunstmuseum Bern)

17h30 – 18h30 Paneldiskussion
Moderation: Dr. Nikola Doll (Kunstmuseum Bern)

Organisiert von: Dr. Matthias Frehner, Dr. Rainer Lawicki, Dr. Valentina Locatelli (Kunstmuseum Bern) und Prof. Dr. Bernd Nicolai, Prof. Dr. Peter J. Schneemann, Etienne Wismer (Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern)

Einladung und Programm finden Sie hier: 170511_Einladung_Programm_Symp_Provenienz

Veranstaltungsort

Kunstmuseum Bern, Festsaal
Hodlerstraße 8-12
3011 Bern

www.kunstmuseumbern.ch/de/