Netzwerk Provenienzforschung nimmt Arbeit auf

Grundstein für landesweite Zusammenarbeit der Museen ist gelegt

Niedersachsen unterstützt die rund 700 Museen im Land darin, die Herkunft (Provenienz) ihrer Kunstwerke und Kulturgüter im Hinblick auf NS-Raubkunst zu erforschen. Dazu hat das Land ein Netzwerk für Provenienzforschung eingerichtet und als erstes Bundesland eine Schnittstelle zum Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg geschaffen.

Die rund 30 Gründungsmitglieder des Netzwerks – Landesmuseen, kommunale Museen und Museen in privater Trägerschaft – kamen heute im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) zu einem ersten Austausch zusammen.

„Wir ermutigen gerade auch mittlere und kleine Museen, Recherchen über die Herkunft ihrer Kunstwerke aufzunehmen”, sagte die Niedersächsische Kulturministerin Gabriele Heinen-Kljajić. „Das Netzwerk steht allen Museen offen und wird die Aufarbeitung des nationalsozialistischen Kunstraubs in den Häusern maßgeblich unterstützen und weiter voranbringen.”

Die Leiterinnen und Leiter der Museen tauschten sich über bereits erfolgreich durchgeführte sowie laufende Projekte zur Herkunftsforschung aus. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des MWK, der Landkreise, Städte und Gemeinden, des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen e.V., der Hochschulen und anderer Bildungseinrichtungen einigten sie sich auf neue regionale und landesweite Handlungsfelder. Gemeinsam wollen sie Konzepte entwickeln, wie die Recherchen zu NS-Raubgut in Niedersachsen ausgeweitet und neue Verbundprojekte oder Fort- und Weiterbildungsangebote geschaffen werden können. Ziel des Netzwerks ist es, Hilfe bei der Recherche und bei der Beantragung von Projektförderung anzubieten. Zu seinen Aufgaben gehört es auch, die niedersächsischen Vorhaben effektiv mit der Arbeit des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste zu verzahnen. Diese Institution vereint alle staatlichen Einrichtungen und Stellen im Bereich der Provenienzforschung bundesweit und hat zu Jahresbeginn ihre Arbeit aufgenommen.

Die Koordinationsstelle des Netzwerks ist am Landesmuseum Hannover angesiedelt. Es wird von einer Lenkungsgruppe aus Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen e.V., der Archive, Bibliotheken und Hochschulen unter Vorsitz des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gesteuert.

Artikel-Informationen

19. Februar 2015

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