Koloniales Erbe: Internationale Gäste diskutieren im Weltenmuseum Hannover

Podiumsdiskussion am 13. September 2019, 19 Uhr

Die Herkunft von ethnologischen Sammlungen aus kolonialen Kontexten steht derzeit unbestritten im Fokus der medialen Aufmerksamkeit. In Niedersachsen wurde die Notwendigkeit, die Herkunft von kolonialzeitlichen Sammlungen zu erforschen, früh erkannt und das Verbundprojekt »Provenienzforschung in ethnologischen Sammlungen und der Ethnologie in Niedersachsen« (PAESE) entwickelt. Das vom Landesmuseum Hannover initiierte Projekt wird seit 2018 mit Partnern in Braunschweig, Göttingen, Oldenburg und Hildesheim durchgeführt und großzügig von der VolkswagenStiftung gefördert.

Gemeinsam und im engen Austausch mit Vertreter*innen der Herkunftsgesellschaften werden außereuropäische Sammlungen aus der Kolonialzeit in Niedersachsen erforscht. Die wesentlichen Ziele sind: Grundlagenforschung zur Herkunft der Sammlungen zu leisten, eine Forschungsinfrastruktur zu Sammlungen aus kolonialen Kontexten aufzubauen und die erforschten Objekte über eine mehrsprachige Projekt-Website transparent zu machen.

Vor allem aber soll ein Dialog mit den Herkunftsgesellschaften begonnen und in den nächsten Jahren fortgesetzt werden. Im September sind daher erstmals Expert*innen aus Kamerun, Namibia, Tansania und Papua-Neuguinea zu Gast, die gemeinsam mit den niedersächsischen Wissenschaftler*innen an den Sammlungen arbeiten und ihre Erwartungen und Perspektiven in Workshops diskutieren.

In diesem Rahmen veranstalten das Verbundprojekt PAESE und der NDR eine öffentliche Podiumsdiskussion in der Reihe: »Museumsdetektive – auf den Spuren des kolonialen Erbes im Norden«, bei der vor allem die Gastwissenschaftler*innen zu Wort kommen sollen.

Mit Prof. Dr. Albert Gouaffo, Caméroun-Université de Dschang Kamerun; Flower Manase, National Museum of Tanzania, Daressalam; Nzila Marina Mubusisi, National Museum of Namibia, Windhoek werden Dr. Larissa Förster, Deutsches Zentrum Kulturgutverluste; Dr. Michael Kraus, Ethnologische Sammlung der Georg-August-Universität Göttingen; Dr. Claudia Andratschke, Landesmuseum Hannover | Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen sowie Christine Gerberding, NDR »Kulturjournal« diskutieren. Moderiert wird die Gesprächsrunde von Christina von Saß, NDR.


Die Veranstaltung findet am Freitag, den 13. September 2019, um 19 Uhr im Landesmuseum Hannover statt. Der Eintritt ist kostenlos.

Artikel-Informationen

10. September 2019

Pressemitteilung Landesmuseum Hannover, 10.9.2019